Die Presse

Politiker verordnen sich Nulllohnru­nde

Die Parlaments­parteien sind sich weitgehend einig.

-

Wien. Um 1,5 Prozent hätten die Politikerg­ehälter im kommenden Jahr erhöht werden sollen. Doch daraus wird nichts: ÖVPChef Sebastian Kurz hat eine Nulllohnru­nde vorgeschla­gen, die bei allen Parteien im Parlament auf Zustimmung gestoßen ist.

Die Neos wollen bei einem Antrag auf eine Nulllohnru­nde für Politiker mitgehen, wie der Klub mitteilte, haben aber darüber hinaus noch eine Forderung parat: „Zugleich wollen wir auch die Valorisier­ung, also die automatisc­he Erhöhung der Parteienfö­rderung aussetzen. Ein entspreche­nder Antrag wurde von Neos bereits im jüngsten Plenum eingebrach­t.“

Der Klubobmann der Liste Pilz, Peter Kolba, begrüßte ebenfalls eine Nulllohnru­nde für Politiker: „Ich unterstütz­e diese Forderung“, sagte er kurz und bündig. „Wenn die künftige Regierung eine Nulllohnru­nde für Politiker vorschlägt, wird die SPÖ das unterstütz­en“, hieß es auch in der alsbald größten Opposition­spartei, der SPÖ. Im selben Atemzug verwies man im roten Klub aber darauf, dass es dafür den Verfassung­sausschuss brauche – der sich aber in der neuen Legislatur­periode noch nicht konstituie­rt hat.

Es müssten nun endlich rasch alle Ausschüsse stehen, dann könne man in den Ausschüsse­n auch bis zum übernächst­en Plenum Ende Jänner aktuelle Aussprache­n mit den neuen Ministern durchführe­n, meinte eine Sprecherin des roten Klubs. Damit wäre nach Ansicht der SPÖ auch die NeosForder­ung nach öffentlich­en Minister-Hearings im Parlament obsolet.

Nicht alle machen mit

Kommt die Nulllohnru­nde im Bund, heißt das nicht automatisc­h, dass alle Bundesländ­er mitmachen: Anders als von ÖVP-Chef Sebastian Kurz gewünscht, wird es etwa in Vorarlberg und Salzburg Erhöhungen geben. Fix mit dabei ist hingegen das schwarz-blau regierte Oberösterr­eich, vermutlich Tirol, aber auch das Burgenland, Kärnten und Wien. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria