Planspiele im grünen Reich des Magistrats
Zusammenlegung von Abteilungen können eine kleine Verwaltungsreform sein. Oder eine Umfärbung. Kolportierte Fusionen von Abteilungen sorgen für Unruhe im Magistrat.
Eine Zusammenlegung von Abteilungen ist eine elegante Art, um diese umzufärben.“Mit diesem Satz werden im Rathaus personelle Änderungen an Schlüsselstellen des Magistrats kommentiert, die dem Vernehmen nach geplant sind.
Ausgangspunkt sind kolportierte Fusionen von Magistratsabteilungen im Ressort der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou. Das klingt nach einer notwendigen Verwaltungsreform und kann absolut positiv gesehen werden. Getrübt wird diese Sichtweise von hartnäckigen Gerüchten, dass die Überlegungen rein parteipolitisch motiviert seien, wie es von mehreren Seiten im Rathaus heißt.
Im ersten Fall wird eine Fusion von MA28 (Straßenbau) und MA29 (Brückenbau) kolportiert. In diesem Fall würde eine neue, mächtige Abteilung entstehen – naturgemäß mit neuer Führung. Und diese soll dem Vernehmen nach eine grüne Vertrauensperson von Vassilakou sein.
„Überlegungen, die M28 und MA29 zusammenzulegen, sind so alt wie ihre Trennung – sie waren einmal eine Abteilung“, erklärt dazu ein Vassilakou-Sprecher, der parteipolitische Überlegungen naturgemäß zurückweist. Worauf in Magistratskreisen zu hören ist: Die damalige Abteilung seien als Reaktion auf den Einsturz der Reichsbrücke getrennt worden – aus Qualitätsgründen. Heute hätte sich die MA29 spezialisiert, während die MA28 so viele zusätzliche Aufgaben erhalten hätte, dass eine Fusion nicht sinnvoll sei; außer man wolle umfärben.
Im zweiten Fall geht es um die MA18 (Stadtentwicklung/Stadtplanung) und MA 21 (Stadtteilplanung/ Flächennutzung). Hier sind die Gerüchte so dicht, dass sogar schon der Name des neuen Chefs kolportiert wird: Bernhard Steger, der direkt im Büro von Vassilakou arbeitet und auch als Vertrauter von Planungssprecher Christoph Chorherr gilt, soll der neue Chef werden – falls die Grünen eine Fusion (gegen den Widerstand der SPÖ) erreichen können, ist im Magistrat zu hören. Im Büro Vassilakou wird das heftig dementiert: „Zu einer Zusammenlegung von MA18 und MA21 gibt es keine Überlegungen, das ist frei erfunden.“