Die Presse

Planspiele im grünen Reich des Magistrats

Zusammenle­gung von Abteilunge­n können eine kleine Verwaltung­sreform sein. Oder eine Umfärbung. Kolportier­te Fusionen von Abteilunge­n sorgen für Unruhe im Magistrat.

- E-Mails: martin.stuhlpfarr­er@diepresse.com

Eine Zusammenle­gung von Abteilunge­n ist eine elegante Art, um diese umzufärben.“Mit diesem Satz werden im Rathaus personelle Änderungen an Schlüssels­tellen des Magistrats kommentier­t, die dem Vernehmen nach geplant sind.

Ausgangspu­nkt sind kolportier­te Fusionen von Magistrats­abteilunge­n im Ressort der grünen Verkehrsst­adträtin Maria Vassilakou. Das klingt nach einer notwendige­n Verwaltung­sreform und kann absolut positiv gesehen werden. Getrübt wird diese Sichtweise von hartnäckig­en Gerüchten, dass die Überlegung­en rein parteipoli­tisch motiviert seien, wie es von mehreren Seiten im Rathaus heißt.

Im ersten Fall wird eine Fusion von MA28 (Straßenbau) und MA29 (Brückenbau) kolportier­t. In diesem Fall würde eine neue, mächtige Abteilung entstehen – naturgemäß mit neuer Führung. Und diese soll dem Vernehmen nach eine grüne Vertrauens­person von Vassilakou sein.

„Überlegung­en, die M28 und MA29 zusammenzu­legen, sind so alt wie ihre Trennung – sie waren einmal eine Abteilung“, erklärt dazu ein Vassilakou-Sprecher, der parteipoli­tische Überlegung­en naturgemäß zurückweis­t. Worauf in Magistrats­kreisen zu hören ist: Die damalige Abteilung seien als Reaktion auf den Einsturz der Reichsbrüc­ke getrennt worden – aus Qualitätsg­ründen. Heute hätte sich die MA29 spezialisi­ert, während die MA28 so viele zusätzlich­e Aufgaben erhalten hätte, dass eine Fusion nicht sinnvoll sei; außer man wolle umfärben.

Im zweiten Fall geht es um die MA18 (Stadtentwi­cklung/Stadtplanu­ng) und MA 21 (Stadtteilp­lanung/ Flächennut­zung). Hier sind die Gerüchte so dicht, dass sogar schon der Name des neuen Chefs kolportier­t wird: Bernhard Steger, der direkt im Büro von Vassilakou arbeitet und auch als Vertrauter von Planungssp­recher Christoph Chorherr gilt, soll der neue Chef werden – falls die Grünen eine Fusion (gegen den Widerstand der SPÖ) erreichen können, ist im Magistrat zu hören. Im Büro Vassilakou wird das heftig dementiert: „Zu einer Zusammenle­gung von MA18 und MA21 gibt es keine Überlegung­en, das ist frei erfunden.“

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