„Da wurde sicher nichts vertuscht“
Übergriffe. Wolfgang Veith, Leiter des Schladming-Internats, weiß von Paster-Vorfällen.
Wien. Ja, er kenne das pastern. Aber, ob es mit einer Drahtbürste durchgeführt wurde, wisse er nicht, sagt Wolfgang Veith. Er ist seit 2005 Leiter des Jugendsporthaus Schladming, also jenem Ort, in dem die Schüler im Internat wohnen. Davor war er Erzieher dort.
In den 1980ern und 1990ern hätte es Fälle von Pastern im Haus gegeben. „Ich kenn das so, dass einem der Hintern mit Schuhpasta oder vielleicht Zahncreme, das will ich nicht ausschließen, eingecremt wurde“, sagt er. Nichtsdestotrotz sei es schon damals verboten gewesen. Die Sanktionen hätten bis zum Schulverweis geführt. „Es hat, soweit ich mich erinnern kann, den einen oder anderen Ausschluss ge- geben!“Insgesamt seien in den 1980ern und 1990ern grob geschätzt „vielleicht fünf oder sechs Pasterfälle“bekannt geworden. Seit seiner Tätigkeit als Leiter (ab 2005) sei ihm kein einziger Fall bekannt.
Dass Mädchen mit Wasser übergossen wurden, hält er für möglich. Auch das werde bestraft. Dass Erzieher Schüler früher nach einem Streit hingesetzt haben und diese zehn Punkte der Hausregeln hätten abschreiben mussten, sei vorgekommen. Heutzutage sei das anders. Auch Gewalt oder Mobbing unter den Schülern könne er ausschließen. Ebenso, dass Erzieher davon wussten.
Was das Pastern betrifft, wurden die Fälle bei Lehrern und Er- ziehern thematisiert, auch die Eltern wurden informiert. Rainer Angerer, Direktor der Schladminger Skihauptschule, die nun eine Neue Mittelschule ist, ist trotzdem kein Fall erinnerlich. In seiner Schule sei ihm soetwas „nie zu Ohren gekommen“. Dabei ist Angerer seit 30 Jahren an der Schule, seit 1998, also knapp 20 Jahren, ist er auch Direktor. Mit einer Auszeit zwischen 2010 bis 2015 – als er Bürgermeister in Ramsau am Dachstein war. Von allen Vorfällen, mit denen ihn die „Presse“konfrontierte, will er nichts gewusst haben. „Ich kann das ausschließen. Ich kann aus meiner Sicht sagen, dass da nichts vertuscht wurde. Weder von den Lehrern noch von mir.“(win)