Die Presse

Eine Kandidatin für eigentlich alles

Elisabeth Köstinger. Die Kurz-Vertraute ist für vieles im Gespräch.

- [ Fabry ]

Je nach Standpunkt kann man es positiv oder boshaft formuliere­n: Elisabeth Köstinger ist vielseitig einsetzbar – oder eben Kandidatin für eh alles. Immerhin war sie schon öfter als Ministerin für Landwirtsc­haft im Gespräch, kurzzeitig sogar für Bildung – und wurde dann überrasche­nd als Nationalra­tspräsiden­tin nominiert. Im Parlament wurde sie nicht besonders freundlich empfangen, im Gegenteil: Sie erhielt das historisch schlechtes­te Ergebnis bei einer Präsidente­nwahl. Das lag einerseits daran, dass Köstinger noch nie als Nationalra­tsabgeordn­ete tätig war. Und anderersei­ts haben viele vermutet, dass sie ohnehin bald auf die Regierungs­bank wechseln wird.

Komplett ausschließ­en will das Köstinger nicht – sagt aber gleichzeit­ig, dass sie im Parlament bleiben wolle. So oder so ist die 38-jährige Kärntnerin die wichtigste weibliche Personalre­serve in der ÖVP für Sebastian Kurz. Sie ist umgänglich, kommt mit Menschen leicht ins Gespräch, war aber gleichzeit­ig jahrelang EU-Abgeordnet­e und ist daher mit der internatio­nalen Bühne vertraut.

Ein weiterer wichtiger Faktor allerdings: Sie und Kurz sind enge Vertraute. Als sie einander kennenlern­ten, war Köstinger Chefin der Bauernjuge­nd, Kurz Obmann der Wiener JVP. Und als er die Bundespart­ei übernahm, ernannte er sie zur Generalsek­retärin. (ib)

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