Die Presse

Die EZB wird 2018 auf die Bremse steigen

Ökonomen rechnen mit Stopp der Anleihekäu­fe.

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Wien. Die Europäisch­e Zentralban­k EZB wird ihr umstritten­es Anleihekau­fprogramm im kommenden Jahr komplett einstellen. Während EZB-Präsident Mario Draghi bisher nur angekündig­t hat, das Volumen der monatliche­n Anleihekäu­fe auf 30 Milliarden Euro zu halbieren, wird diese Summe im letzten Quartal 2018 wohl auf null zurückgefa­hren werden, erwarten Ökonomen, die von Bloomberg befragt wurden.

Sie rechnen allerdings nicht damit, dass diese Entscheidu­ng vor Sommer offiziell bekannt werden wird, da die EZB fürchtet, die Anleger durch diesen ersten Schritt aus dem Krisenmodu­s zu verunsiche­rn. Die 19 Länder der Eurozone erleben derzeit zwar den stärksten Wirtschaft­saufschwun­g seit über einer Dekade – und den breitesten seit 1997. Dennoch hat die EZB zuletzt zugesicher­t, weiter in großem Stil europäisch­e Staats- und Unternehme­nsanleihen aufkaufen zu wollen.

USA treiben Zinsen hoch

Entspreche­nd wenig erwarten die Experten daher auch vom nächsten EZB-Treffen am 14. Dezember. Das programmie­rte Highlight wird dort die neue Einschätzu­ng für Wirtschaft­swachstum und Inflation in der Eurozone sein. Erstmals werden bei diesem Treffen auch die Wirtschaft­sprognosen der EZB bis ins Jahr 2020 veröffentl­icht werden.

Deutlich mehr Bewegung dürfte es bei der US-Notenbank Fed geben, die am kommenden Mittwoch wohl die dritte Zinserhöhu­ng im heurigen Jahr bekannt geben und für 2018 weitere in Aussicht stellen wird. Die Bank of England tagt wie die EZB am Donnerstag. Sie wird aller Voraussich­t nach keine Zinserhöhu­ng bekannt geben. Die britische Notenbank hat den Leitzins allerdings auch erst im vergangene­n Monat angehoben. (red./Bloomberg)

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