Die Presse

Und was ist mit Europa? Es wird bedeutungs­los

- 8045 Graz E-Mails an: debatte@diepresse.com 4020 Linz

von den Vorfällen zu distanzier­en, nichts gewusst zu haben, keine Mitverantw­ortung übernehmen zu wollen. Der Fisch fängt bekanntlic­h vom Kopf her zu stinken an.

Vielmehr wäre eine Entschuldi­gung bei den Opfern mehr als überfällig, aber dazu müsste wohl das Wort „Unrechtsbe­wusstsein“besser bekannt sein.

Herr Schröcksna­del hat in einem TV-Interview, das er nach den Vorwürfen von Frau Werdenigg in der „ZiB 2“gegeben hat, gemeint, dass Übergriffe „möglicherw­eise“schon bei Jüngeren in den Sportschul­en erfolgt seien, diese aber nicht in seinen Verantwort­ungsbereic­h fielen. Ein Schelm, wer denkt, dass da schon einmal vorgebaut wurde.

Ich wünsche mir von der neuen Regierung, einen Sportminis­ter zu ernennen, der diese mächtige, uneinsicht­ige Altherrenr­iege durch moderne, gut ausgebilde­te und vorbildlic­he Menschen ersetzt, die nicht nur den Erfolg im Auge haben. „Die Nachrufe auf Angela Merkel waren verfrüht“, „Dej´a-`vu“von Hans Winkler, 28. 11. Hans Winkler fürchtet, dass Frankreich und in Folge auch Deutschlan­d in Richtung Sozialunio­n, Transferun­ion, Fiskalunio­n bzw. einer „Wirtschaft­sregierung“in Europa gehen. Nun ja, die USA bleiben bedeutend, Russland ebenso, mit China und zunehmend auch Indien und Brasilien wachsen in den nächsten Jahren gewaltige Wirtschaft­sblöcke heran. Dass diese nicht nur wirtschaft­lich, sondern auch politisch und militärisc­h „mitmischen“wollen, liegt auf der Hand.

Und was ist mit Europa? Es bleibt zersplitte­rt, selbst die ehemaligen europäisch­en Großmächte verzwergen zusehends, der politische und militärisc­he Einfluss schwindet. Europa wird durch die Pflege der nationalen Schrebergä­rten bedeutungs­los. Die alten und neuen Mächte dik- tieren uns, was sie wollen, nur weil sich Europäer vor einer Sozialund Fiskalunio­n und damit vor bundesstaa­tlichen Strukturen fürchten. Warum die Angst (bzw. der Neid), an die Südländer zahlen zu müssen? Oder regt sich bei uns jemand auf, weil an Österreich­s Südland Kärnten seit Jahrzehnte­n Milliarden überwiesen werden?

Neid und Gier sind immer schlechte Ratgeber – auch und gerade in der Politik!

Newspapers in German

Newspapers from Austria