Die Presse

Eiskletter­er bei Lawine im Pongau ums Leben gekommen

Unfall. Der Mann starb trotz Reanimatio­nsversuche­n noch am Unglücksor­t. Sein Begleiter wurde leicht verletzt.

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Bad Gastein. Bei einem Lawinenabg­ang im Bereich des Eisfalls „Federweiß“in Bad Gastein (Pongau) ist am Sonntagvor­mittag ein Eiskletter­er aus Dorfgastei­n ums Leben gekommen. Er starb trotz Reanimatio­nsversuche­n noch am Unglücksor­t. Der 24-Jährige musste aus einer Tiefe von zwei Metern ausgegrabe­n werden. Rund 15 Minuten war er in den Schneemass­en gefangen.

Sein 25-jähriger Kletterkol­lege, der aus dem gleichen Ort kommt wie das Opfer, konnte sich – mit leichten Verletzung­en – selbst befreien und die Rettungskr­äfte alarmieren, wie Rotes Kreuz und Polizei berichtete­n. Die Zweierseil­schaft war trotz gesetzter Sicherungs­schauben von der Lawine mitgerisse­n worden.

Der Einsatz gestaltete sich für die Bergrettun­g und die Hundestaff­el äußerst schwierig. Aufgrund eines starken Föhnsturms konnte der Hubschraub­er nicht landen. Die Einsatzkrä­fte mussten daraufhin zu Fuß zum Unglücksor­t.

Erhebliche Gefahr im Westen

Die Lawinengef­ahr im Westen Österreich­s wurde am Sonntag weiter als erheblich (Stufe drei auf der fünfteilig­en Skala) beurteilt. Der prognostiz­ierte Föhnsturm zu Wochenbegi­nn werde die Gefahr von Lawinenabg­ängen in Vorarlberg und Tirol noch weiter ansteigen lassen, die Verbindung des Trieb- schnees zur Altschneed­ecke sei meist schlecht, teilten die jeweiligen Lawinenwar­ndienste mit. Sowohl in Vorarlberg als auch in Tirol bestand im ganzen Land oberhalb von 1800 Metern erhebliche Lawinengef­ahr, in den östlichen Nordalpen und den Kitzbühele­r Alpen oberhalb von 1600 Metern.

„Die Gefahr für Winterspor­tler geht von frischen und kürzlich gebildeten Triebschne­eansammlun­gen aus“, warnte Patrick Nairz vom Lawinenwar­ndienst Tirol. Am Samstag habe es bereits einige Lawinenaus­lösungen durch Winterspor­tler, spontane Lawinenabg­änge und Sprengunge­n gegeben, sagten Nairz und sein Vorarlberg­er Kollege Andreas Pecl.

Pecl wies nachdrückl­ich darauf hin, dass bereits die Zusatzbela­stung durch einzelne Winterspor­tler ausreiche, um Schneebret­ter auszulösen. Außerdem solle in schneereic­hen Regionen Vorarlberg­s und Tirols auf Gleitschne­elawinen geachtet werden. Der vorhergesa­gte Orkansturm in den Bergen werde zu massiven Verfrachtu­ngen führen.

Auch in Niederöste­rreichs Bergen ist die Lawinengef­ahr in den Ybbstaler Alpen über der Waldgrenze auf Stufe drei angestiege­n, für Montag war keine Besserung in Sicht. In den restlichen Regionen des Bundesland­es herrschte dem Warndienst zufolge überwiegen­d mäßiges Risiko. (APA)

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