Die Presse

Auf dem türkis-blauen Ponyhof

- Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

N ichts erwärmt das Herz der Leser der größten Boulevardg­azette des Landes – ach was, der ganzen Welt, wenigstens in Relation zur Bevölkerun­g – als herzige Hunderln und Katzerln, als putzige Pferderln und Lamperln. Zumal im Advent, der dieser Tage auch die Ankunft der türkis-blauen Koalition verheißt. Denn alsbald wird über dem Ballhauspl­atz blassblaue­r Rauch aufsteigen.

Sebastian Kurz, der künftige Kanzler, zum Teil auf einem Bauernhof im Waldvierte­l in der Ära Erwin I. aufgewachs­en, Karin Kneissl, die Außenminis­terin in spe – laut der „Krone“-Dichterin halb Pippilotta Langstrump­f, halb „weiblicher Bruno Kreisky“, die Kärntner Bauerntoch­ter Elisabeth Köstinger: Als Tierfreund­e haben sie unsere Erwartunge­n bereits mehr als erfüllt. Auch Präsident Alexander Van der Bello steht ihnen in nichts nach, wenn er die beiden First Dogs vor der Hofburg ausführt.

Die Regierung – ein Ponyhof im Herzen Wiens, unweit des Spielplatz­es der edlen Lipizzaner, mit dem Heldenplat­z als Auslauf- und Begegnungs­zone, wo die Minister beim Gassigehen Small Talk halten. H.-C. Strache hat seinen Odi, Norbert Hofer einen Hirtenhund. Nur Herbert Kickl weiß nicht, ob er sich einen reinrassig­en Deutschen Schäferhun­d zulegen soll oder einen Pitbull. Für Petra Steger bleibt womöglich nur ein Chihuahua. (vier)

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