Auf dem türkis-blauen Ponyhof
N ichts erwärmt das Herz der Leser der größten Boulevardgazette des Landes – ach was, der ganzen Welt, wenigstens in Relation zur Bevölkerung – als herzige Hunderln und Katzerln, als putzige Pferderln und Lamperln. Zumal im Advent, der dieser Tage auch die Ankunft der türkis-blauen Koalition verheißt. Denn alsbald wird über dem Ballhausplatz blassblauer Rauch aufsteigen.
Sebastian Kurz, der künftige Kanzler, zum Teil auf einem Bauernhof im Waldviertel in der Ära Erwin I. aufgewachsen, Karin Kneissl, die Außenministerin in spe – laut der „Krone“-Dichterin halb Pippilotta Langstrumpf, halb „weiblicher Bruno Kreisky“, die Kärntner Bauerntochter Elisabeth Köstinger: Als Tierfreunde haben sie unsere Erwartungen bereits mehr als erfüllt. Auch Präsident Alexander Van der Bello steht ihnen in nichts nach, wenn er die beiden First Dogs vor der Hofburg ausführt.
Die Regierung – ein Ponyhof im Herzen Wiens, unweit des Spielplatzes der edlen Lipizzaner, mit dem Heldenplatz als Auslauf- und Begegnungszone, wo die Minister beim Gassigehen Small Talk halten. H.-C. Strache hat seinen Odi, Norbert Hofer einen Hirtenhund. Nur Herbert Kickl weiß nicht, ob er sich einen reinrassigen Deutschen Schäferhund zulegen soll oder einen Pitbull. Für Petra Steger bleibt womöglich nur ein Chihuahua. (vier)