Die Presse

Österreich beteiligt sich mit Cyberprogr­amm

Verteidigu­ng. Grüne orten Verstoß gegen Neutralitä­t.

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Wien. Österreich wird sich im Gegensatz zu anderen neutralen Ländern (Irland, Dänemark) am Aufbau gemeinsame­r europäisch­er Militärkap­azitäten beteiligen. In einem „ersten Schritt“, so Generalmaj­or Johann Frank, ist die Teilnahme an vier Projekten geplant. Gemeinsam mit Griechenla­nd wird das Bundesheer ein Cyberprogr­amm entwickeln, um Angriffe auf digitale Netze zu verhindern. Gemeinsam mit Italien soll es eine Initiative für Katastroph­enschutz geben, mit Deutschlan­d sind der Aufbau eines Kompetenzz­entrums für Trainingsm­issionen und ein Programm für grenzübers­chreitende Militärtra­nsporte ins Auge gefasst worden. In einem zweiten Schritt will Österreich auch selbststän­dige Projekte ab 2018 prüfen.

Protest gegen ein solches Engagement des Bundesheer­s kommt von den Grünen. In einem offenen Brief protestier­en sie gegen eine mögliche Unterwande­rung der Neutralitä­t durch freiwillig­e Teilnahme an der Zusammenar­beit in Verteidigu­ngsfragen. „Neutralitä­t als Instrument der Außen- und Sicherheit­spolitik hat den Österreich­erinnen und Österreich­ern eine lange Phase des Friedens und der politische­n Stabilität gebracht. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, schreiben Bundesspre­cher Werner Kogler und Europaabge­ordnete Monika Vana in einem Brief an die Regierungs­spitze. Sie warnen, dass die beteiligte­n EULänder „Vorbereitu­ngen zur Schaffung eines europäisch­en Militärpak­ts“treffen würden. (APA/wb)

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