Harald Preuner: Ewiger Zweiter als Nummer eins
Kämpfer für das Bettelverbot, ruhiger Pragmatiker: Wer ist der neue Salzburger Bürgermeister?
Salzburg. Zwei Mal – 2009 und 2014 – hatte es Harald Preuner versucht, dann tat sich für ihn ein historisches Zeitfenster auf: Der 58-Jährige konnte bei der Bürgermeisterstichwahl jenes Vakuum nützen, das Langzeitstadtchef Heinz Schaden (SPÖ) mit seinem Rücktritt hinterlassen hatte.
Es ist eine späte Genugtuung für den ewigen Zweiten in der Salzburger Stadtpolitik. Der VP-Politiker, der aus dem Wirtschaftsbund kommt, hat Erfahrung: Seit 2004 ist er als Vizebürgermeister für die allgemeine Stadtverwaltung und den Tourismus zuständig. Er hat sich durch die Bettelverbote, den Kampf gegen die Straßenprostitution oder durch ein Alkoholverbot auf Salzburgs Ausgehmeile positioniert. Er ist weniger ein Visionär als ein Pragmatiker. In den vergangenen Monaten übte er interimistisch die Funktion des zurückgetretenen Stadtchefs aus und schaffte es, trotz Wahlzeiten in Ruhe und ohne große Streitereien das Budget für 2018 zu fixieren. Im Wahlkampf versprach Preuner ein neues Miteinander im Gemeinderat. So will er beispielsweise Neos-Stadträtin Barbara Unterkofler die Agenden für den Neubau des Salzburger Hallenbads zurückgeben. Sie waren ihr unter Schaden entzogen worden.
Freundschaft mit Landeshauptmann
Für den gebürtigen Salzburger, der die elterliche Fahrschule übernommen hat, geht mit der Übernahme des Bürgermeisteramts ein politischer Traum in Erfüllung. Sein Freund Wilfried Haslauer – dessen Trauzeuge Preuner ist – soll ihm genau das schon vor Jahren vorhergesagt haben. Die Freundschaft der beiden VP-Politiker dürfte künftig für eine bessere Gesprächsbasis zwischen Stadt und Land Salzburg sorgen.