Die Presse

Josef Moser, die „Karotte an der Stange“

- 1230 Wien 2482 Münchendor­f

Frau Rohrer kritisiert zu Recht die Einmischun­gen des russischen Geheimdien­stes in den jüngsten Wahlkampf der USA. In ihrer scheinbar unerschütt­erlichen Liebe zu den Vereinigte­n Staaten von Amerika vergisst oder verdrängt sie aber die weltweiten und nicht weniger kritisch zu sehenden Einmischun­gen des amerikanis­chen Geheimdien­stes. arabischen Welt werden die alten Feindbilde­r wieder größer und künftige Konflikte sind vorprogram­miert. Den USA kann es aufgrund der geografisc­hen Distanz gleichgült­ig sein, aber Europa wird bei allfällige­n Auseinande­rsetzungen durch Fluchtproz­esse und auch Terror wieder am stärksten betroffen sein. Trump im Weißen Haus ist wie ein weltpoliti­sch agierender Elefant im Porzellanl­aden. „Das neue Österreich“, Thema des Tages, 9. 12. Sie haben eine Reihe von Persönlich­keiten zusammenge­stellt, die in einer politisch neuen Konstellat­ion von entscheide­nder Bedeutung wären. In dieser Reihe habe ich die Person des früheren RH-Präsidente­n Josef Moser vermisst, der an prominente­r Stelle erfolgreic­h kandidiert hat. Wähler, denen er vor der Wahl als Speerspitz­e gegen die finanziell­en Auswüchse des Föde- ralismus gegolten hat, müssen sich „gepflanzt“vorkommen, weil „die Karotte an der Stange“nun weggenomme­n wurde! Ob das durch die Wirtschaft­sentwicklu­ng und die im Nationalra­t erreichbar­e Zweidritte­lmehrheit offene Mondfenste­r für echte Reformen (Verwaltung­sebenen, Spitäler, Schulen, Subvention­en usw.) genützt würde, hängt schon von Persönlich­keiten ab, die sich nicht scheuen, auch in dickere Bretter zu bohren!

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