Die Presse

Pflichtmit­gliedschaf­t bleibt

Kammern. Die FPÖ macht ein wesentlich­es Zugeständn­is in den Koalitions­verhandlun­gen: Die Kammerpfli­cht wird nicht abgeschaff­t.

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Wien. Das Ziel ist nahe, ÖVP und FPÖ nehmen Hürde um Hürde – jetzt auch die einer Pflichtmit­gliedschaf­t in den verschiede­nen Kammern. Die Kammerpfli­cht dürfte bleiben, darauf haben sich die Verhandler dem Vernehmen nach geeinigt. Dafür sollen die Kammern geringere Mittel erhalten.

Eine Abschaffun­g der Pflichtmit­gliedschaf­t war ein Wunsch der Freiheitli­chen. Bis zuletzt war auch möglich, ein Referendum zu dieser Frage durchführe­n oder die jeweiligen Mitglieder abstimmen zu lassen. Dies dürfte nun nicht stattfinde­n. Stattdesse­n sollen die Mitglieder finanziell entlastet werden, was die Kammern zu Einsparung­en nötigen würde. Schon die ÖVP/FPÖ-Regierung unter Wolfgang Schüssel hatte versucht, die Kam- merumlage zu senken, bei der Arbeiterka­mmer etwa von 0,5 auf 0,3 Prozent. Damals war das Vorhaben gescheiter­t.

Auch gestern warnte die AK vor einer Kürzung der Umlage. Damit würde ein gut funktionie­rendes Beratungsn­etz für die Beschäftig­ten aus Kostengrün­den ausgedünnt, hieß es in einer Aussendung. Wiens Wirtschaft­skammer-Präsident, Walter Ruck, betonte vor Journalist­en, die „ausreichen­de Finanzieru­ng“der Kammern sei in der Verfassung festgeschr­ieben. Notfalls werde das Höchstgeri­cht über die Finanzieru­ng entscheide­n müssen.

Andere, wie Neos-Chef Matthias Strolz, kritisiert­en das Festhalten an der Pflichtmit­gliedschaf­t. (red./APA)

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