Winterspiele mit russischen Athleten
Olympische Bewegung sprach sich für Antreten unter neutraler Flagge aus.
Moskau. Russische Athleten werden zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea fahren und dort unter neutraler Flagge antreten. Dieser erwartete Beschluss der Olympischen Versammlung als oberstes Organ der olympischen Bewegung in Russland sei einstimmig gefallen, berichtete die Agentur Tass am Dienstag. Der Kreml unterstützt nach Aussage von Putin-Sprecher Dmitrij Peskow diese Entscheidung.
Wegen des Dopingskandals bei den Winterspielen 2014 in Sotschi, nach dem bisher 31 russische Aktive, zuletzt sechs Eishockeyspielerinnen, sanktioniert wurden, hat das Internationale Olympische Komitee Russland als Nationalteam für Pyeongchang gesperrt. Dopingfreie russische Sportler und Teams dürfen aber unter Olympia-Flagge starten. Darüber will Russland ab 15. Dezember mit dem IOC verhandeln.
„Siege zum Ruhm Russlands“
„Alle Redner waren sich einig: Unsere Sportler sollten nach Südkorea fahren und dort Siege zum Ruhm Russlands erringen“, sagte ROC-Präsident Alexander Schukow nach der Sitzung in Moskau. Etwa 200 russische Athleten könnten an den Spielen vom 9. bis 25. Februar teilnehmen. „Ein Boykott führt zu nichts, das bedeutete nur neue Sanktionen, Probleme für die Teilnahme an künftigen Olympischen Spielen, Probleme für unsere Sportler“, sagte auch der frühere ROC-Präsident Witali Smirnow. Präsident Wladimir Putin hatte den Athleten die Reise nach Pyeongchang freigestellt.
Seit Verkündung der IOCStrafen vergangene Woche war in Russland diskutiert worden, ob man die Winterspiele nicht boykottieren sollte. Nun hat der Erste Fernsehkanal Russlands angekündigt, olympische Wettbewerbe mit russischer Beteiligung doch zu übertragen. (ag.)