Die Presse

Manuel Legris verlässt Wien mit 2020/21

Der Chef des Staatsball­etts lehnte das Angebot des künftigen Opernchefs ab und geht mit Dominique Meyer.

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Manuel Legris hat dem designiert­en Staatsoper­ndirektor, Bogdan Rosˇciˇc,´ mitgeteilt, seinen bis 31. August 2020 laufenden Vertrag als Direktor des Wiener Staatsball­etts über diesen Zeitraum hinaus nicht zu verlängern. Seine Tänzer hat Legris am Dienstag über die Entscheidu­ng informiert.

„In den letzten Wochen und Monaten“, erklärt Legris, „habe ich oft darüber nachgedach­t, wie es mit der Compagnie und mir ab 2020 weitergehe­n soll. Klar war mir jedenfalls, dass ich sehr bald eine Entscheidu­ng treffen möchte, früh genug, um auf allen Seiten angemessen­en zeitlichen Gestaltung­sspielraum zu haben. Letztendli­ch kam ich zu dem Schluss, meinen Vertrag über 2020 hinaus nicht zu verlängern. Zehn Jahre an der Spitze einer Ballettcom­pagnie ist eine schöne, runde Periode – es fühlt sich richtig an, 2020 persönlich ein neues Kapitel zu beginnen.“Es sei „auch für die Compagnie ein guter Zeitpunkt für einen Neustart parallel zum Wechsel in der Staatsoper­ndirektion“.

Dank an den Operndirek­tor

Der Ballettche­f, der dem Tanz in Wien zu einer neuen, ungeahnten Hochblüte verholfen hat, bedankte sich beim amtierende­n Opernchef, Dominique Meyer, für das Vertrauen, das er ihm entgegenge­bracht habe: „Ich bin sehr dankbar, dass mir unmittelba­r nach meiner aktiven Tänzerkarr­iere an der Pariser Oper 2010 die Direktion des Wiener Staatsball­etts anvertraut wurde. Diese verantwort­ungsvolle und für mich neue Aufgabe habe ich vom ersten Tag an sehr ernst genommen sowie meine ganze Kraft und Konzentrat­ion in ,meine Compagnie‘ gesteckt. Ich blicke also mit einem Gefühl der Freude und des Glücks auf sieben erlebnisre­iche, fruchtbare Jahre, in denen wir uns Schritt für Schritt weiterentw­ickelt haben. Wir haben bisher viel geschafft und ich glaube, wir können sagen: Das Wiener Staatsball­ett steht heute in Wien, in Österreich, aber auch internatio­nal sehr gut da!“Vor allem freue er sich, dass seine „Reise mit dem Staatsball­ett nicht zu Ende“sei: „Wir haben noch drei volle Spielzeite­n vor uns mit vielen schönen und herausford­ernden Projekten, auf die ich weiterhin meine ganze Energie richte.“

In seinem Resümee betont Legris, wie wichtig für seine auch internatio­nal gerühmte Aufbauarbe­it die reibungslo­se Zusammenar­beit mit der Staatsoper­ndirektion gewesen sei. Dominique Meyer habe seinen Kurs von Anfang an konsequent mitgetrage­n: „Ich habe stets auf seine Unterstütz­ung vertrauen können – er hat die Positionie­rung der Compagnie in- und außerhalb des Hauses aktiv gefördert.“In diesem Sinne habe er auch mit dem künftigen Staatsoper­ndirektor Rosˇciˇc´ gesprochen: „Ich danke ihm für das ausgesproc­hene Vertrauen – ich habe ihm gegenüber betont, wie sehr mir die Compagnie am Herzen liegt, und dass er mit meiner vollen Unterstütz­ung rechnen kann bei der Nachfolgef­rage und natürlich bei der Direktions­übergabe selbst.“(ag./red)

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