Die Presse

Niederland­e beteiligen sich an Maut-Klage

Österreich erhält Rückendeck­ung im Rechtsstre­it gegen die Ausländerm­aut in Deutschlan­d.

-

Den Haag. Da nach Ansicht der niederländ­ischen Regierung die deutschen Mautpläne mit europäisch­en Regeln nicht vereinbar sind, wird sich Den Haag an einer Klage gegen die Straßenabg­abe beteiligen. Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) begrüßte die Unterstütz­ung. Österreich hatte bereits im Oktober Klage vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f (EuGH) eingereich­t.

„Das Kabinett findet genau wie Österreich, dass die deutschen Mautpläne diskrimini­erend sind und gegen das Prinzip des freien Verkehrs verstoßen“, heißt es in einer Erklärung der niederländ­ischen Regierung. Den Haag rechnet vor allem mit negativen Folgen für die Grenzregio­nen und mit zusätzlich­en Belastunge­n für holländisc­he Autofahrer in der Höhe von insgesamt 60 bis 100 Millionen Euro im Jahr. 40 Prozent müssten Bürger und Unternehme­n im Grenzgebie­t aufbringen. Die deutsche Jahresmaut soll je nach Fahrzeug zwischen 20 und 130 Euro kosten.

Sowohl die Niederland­e als auch Österreich argumentie­ren, dass die deutsche Maut EU-Bürger diskrimini­ert, da sie für Inländer durch eine Verringeru­ng der KfZSteuer (zumindest im Ausmaß der Maut) kompensier­t wird. Die gesamte Abgabe müsste somit allein von EU-Ausländern getragen werden. „Dass Deutsche nicht zahlen, weil sie Deutsche sind, Österreich­er und Niederländ­er aber sehr wohl zur Kassa gebeten werden, lassen wir uns nicht gefallen“, erklärte Leichtfrie­d in einer Aussendung am Mittwoch. Er hofft auf ein EuGH-Urteil vor Ende 2018. (ag./wb)

Newspapers in German

Newspapers from Austria