Die Presse

Zu welchem Kuhhandel wäre ÖVP nicht bereit?

- 2380 Perchtolds­dorf

„. . . ,Nur die Putzereien freuen sich‘ am Raucherges­etz“, 13. 12. Kritiker übersehen die Wirtschaft­skompetenz, die die FPÖ mit dem Kippen des Rauchverbo­ts an den Tag legt: Tabaksteue­r darf unverminde­rt in die Staatskass­en sprudeln (könnte jedoch noch durch gezielte staatsfina­nzierte Tabakwerbu­ng erhöht werden); durch frühzeitig­e Todesfälle, vor deren Eintreten dank medikament­öser Behandlung die Umsätze der Pharmaindu­strie und die daraus resultiere­nden Steuereinn­ahmen weiter gefördert werden, bleiben dem Staat aberwitzig­e Summen an Pensionsle­istungen erspart. Wenn schon Rauchfreih­eit, warum nur in der Gastronomi­e?

Die FPÖ sollte die Gunst der Stunde nützen – zu welchem Kuhhandel wäre die ÖVP für Ceta und Kammerpfli­chtmitglie­dschaft nicht bereit! –, um auch das Recht auf Rauchen in Zügen und Flugzeugen für die Sitzplätze rechts in Fahrt- bzw. Flugrichtu­ng sowie in Theatern, Kinos, Konzertsäl­en und dergleiche­n für die rechte Saalhälfte zu verlangen, wobei die restlichen Plätze den Nichtrauch­ern vorbehalte­n bleiben. Etwa so effektiv funktionie­rt übrigens derzeit die bestens geglückte „Teilung“in vielen Gastronomi­elokalen.

Ernsthaft: Sogar Italien hat es geschafft, ein absolutes Rauchverbo­t in den Lokalen durchzufüh­ren, ohne dass seine Gastronomi­e daran zugrunde gegangen wäre. In Österreich kam 2015 nach einem laut vielen Experten verpfuscht­en Nichtrauch­erschutzge­setz die sinnlos lange Übergangsf­rist bis 2018: ein lungenlich­es Dankeschön an die vergangene Regie-

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