Hat man weggeschaut? „Ausgeschlossen“
Südstadt-Leiter Moser und ein Internatserzieher weisen den Vorwurf entschieden zurück.
Südstadt. Wolfgang Moser leitet seit August 2007 das Leistungssportzentrum Südstadt. Er wirkt betroffen, als ihn „Die Presse“zu den von einem ehemaligen Internatsschüler geäußerten Vorwürfen befragt. Aufgrund der Vorfälle in Tirol sei man „seit drei bis vier Wochen sehr sensibel“mit dieser Thematik umgegangen, habe intensive Gespräche geführt. Doch er habe weder davon etwas gehört, noch hätten ihm Lehrer, Trainer oder Erzieher seit seiner Amtszeit je von Übergriffen berichtet.
In der Südstadt laufe ein striktes System, mit Stockwerkstrennung von Buben und Mädchen, es gebe „für jeden die notwendige Privatsphäre“. Die Zimmer seien verschließbar, will eine Aufsichtsperson eintreten, laufe es ab wie zu Hause. „Erst wird geklopft, dann gefragt und gewartet.“Bei Trainern gibt es einen „Mix“, dadurch sei ein Kontrolleffekt automatisch gegeben. Dass es Vorfälle früher gegeben haben soll, könne sich Moser nicht vorstellen, auch jetzt gebe es keinen Fall. „Wenn es aber einen gegeben haben sollte, ist das außerordentlich zu bedauern.“
„Vollkommen ausgeschlossen“
Dass Lehrpersonal von Übergriffen gewusst und weggeschaut haben könnte, hält er für schlichtweg unmöglich. Jeder habe die Pflicht, so etwas zu melden. Moser lobte die „hauptamtliche Zusammenarbeit“mit zwei Psychologen, ein Mann und eine Frau, die Ex-Schwimmerin Judith Draxler, wären engagiert. „Seit zehn Jahren habe ich von keinem einzigen Fall gehört.“Auch seien keine Eltern zu ihm gekommen und hätten etwas inkriminiert. Es sei aber ein heikles Thema, man müsse Sensibilität und Prävention ernst nehmen.
Seitens der Internatserzieher nahm Martin Malischnig Stellung. Er sei seit 1999 in der Südstadt, damals habe es „noch komische Rituale“gegeben, die habe man aber eingestellt. Zehn Erzieher seien im Einsatz, es sei „vollkommen ausgeschlossen, dass man Schläge toleriert oder weggeschaut hätte“. (fin)