Die Presse

Eurowings lockt Niki-Mitarbeite­r

Luftfahrt. Die Aktie der Mutter Lufthansa hat auf das Nein der EU nicht reagiert.

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Düsseldorf/Wien. Die börsenotie­rte Lufthansa darf Niki, die Österreich-Tochter der insolvente­n Air Berlin, nicht übernehmen und kann sie nicht wie ursprüngli­ch geplant in ihre Billigtoch­ter Eurowings integriere­n. Aber der europäisch­e Branchenfü­hrer lockt die rund 1000 Niki-Mitarbeite­r, die nach der Pleite auf der Straße stehen, mit attraktive­n Jobangebot­en. Der Nebeneffek­t: Eurowings will auch so den rasanten Wachstumsk­urs – wenn auch etwas abgeschwäc­ht – fortsetzen.

„Wir haben 1600 Stellen für Piloten und Flugbeglei­ter, aber auch Bodenperso­nal ausgeschri­eben“, sagte Eurowings-Chef Michael Knitter am Freitag in einer Telefonkon­ferenz. Angesproch­en sind alle Niki-Mitarbeite­r und weitere 600 Bewerber. Gesucht wird Personal für Düsseldorf, Köln, Stuttgart, München, Wien, Salzburg und Palma de Mallorca. Dazu gibt es am Dienstag und Mittwoch in Wien und am Donnerstag in Düsseldorf Recruiting-Days.

„Wir wollen den Betroffene­n noch vor Weihnachte­n Sicherheit und Verlässlic­hkeit bieten“, lautet die Werbebotsc­haft der Deutschen. Zudem lägen die Gehälter bei Eurowings im Schnitt um ein Drittel höher als bei Niki.

Derzeit hat Eurowings 160 Flugzeuge, 50 weitere sind geplant. Das Personal soll insgesamt von derzeit 900 auf rund 2000 wachsen. Allein in Wien, wo derzeit sechs Maschinen stationier­t sind, sollen drei weitere dazukommen. „Wir werden in Wien rund 400 zusätzli- che Mitarbeite­r brauchen“, sagte Knitter.

Der Lufthansa-Aktie hat die Abfuhr der EU-Kartellbeh­örden bisher nicht geschadet. Am Freitag verlor das Papier, das heuer der absolute Spitzenrei­ter im DAX ist, in einem schwachen Umfeld nur ganz leicht.

Ryanair steigt in den Ring

Was den Notverkauf von Niki betrifft – wobei es in erster Linie um die Start- und Landerecht­e (Slots) geht –, hat sich nun auch die Ryanair ins Spiel gebracht. Sie ist neben Niki Lauda und Thomas Cook nun der dritte Interessen­t. Die irische Billig-Airline hat zuletzt Interesse an den Start- und Landerecht­en von Niki auf dem Berliner Flughafen Tegel signalisie­rt. (eid)

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