Die Presse

EU-Bürokratie­wahnsinn nicht einfach hinnehmen

- 1200 Wien

so leicht werden, wie es die unsere war. Wirtschaft­liches, technische­s, gesellscha­ftliches und soziales Wissen sind die Bausteine der Zukunft. Und da hinken wir mittlerwei­le unglaublic­h hinterher.

Aber auch die Politik hat einen gewissen Bildungsau­ftrag. Genau die Zusammenhä­nge, die in dem Artikel gezeigt werden, kann man in einer Zwei- bis Drei-MinutenErk­lärung als Bundeskanz­ler, Wirtschaft­sminister etc. geben. Das habe ich aber noch nie gehört. Wahrschein­lich aus Angst, Position zu beziehen zu einem Thema, bei dem ein paar potenziell­e Wähler anderer Meinung sein könnten.

Mindestens so wichtig wie besseres Wissen der Leute sind Politiker, die tun, wofür sie da sind: im Namen und im Interesse des Volkes Entscheidu­ngen treffen und handeln. Da sollte man auch der FPÖ widerstehe­n mit dem ganzen Unfug der direkten Demokratie. Als Beispiel braucht man da gar nicht den Brexit zu bemühen.

In meiner Heimatstad­t ist es einer Handvoll Pensionist­en ge- lungen, einen modern gestaltete­n Brunnen auf dem Stadtplatz ein paar Jahre nach der Errichtung um viel Geld abmontiere­n zu lassen. Der einzige Grund war Unverständ­nis für andere Formenspra­che als Barock, Klassizism­us etc. Die Entscheidu­ng des Stadtrates berief sich auf basisdemok­ratische Vorgaben. Der Architekt, der in dieser Stadt wohnt, ist internatio­nal anerkannt und hat weltweit seine Arbeiten umgesetzt. Die Bürger von Schilda lassen grüßen. Das können wir nicht wollen. Sie sollten einmal versuchen, ein Unternehme­n zu gründen und dann in die EU exportiere­n wollen. Sie würden sich wundern, welche Bürokratie damit verbunden ist: UID-Nummernprü­fung, Verbringun­gsnachweis, Überprüfun­g persönlich­er Daten und Vollmachte­n bei Abholung durch EU-Kunden, Intrastatm­eldungen, Zollabgabe­n-

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