Digitalisierung heißt Veränderung
Soziales. Die Digitalisierung ersetzt bereits bis zu 20 Prozent aller Jobs. Sie fließt in alle Teile unseres Lebens ein und beeinflusst uns maßgeblich. Kann dabei die Kultur noch überleben?
Wien. Die Digitalisierung bringt viele Veränderungen in alle Berufsgruppen. Infolge dessen muss umgedacht werden. Bereits bestehende Betriebe müssen sich neu erfinden, umstellen und neue kreative Nischen schaffen, damit sie sich auch in Zukunft über Wasser halten können. Schließlich ersetzt die Digitalisierung 15-20 Prozent aller Jobs, besonders Routinearbeiten sind betroffen. Durch den technischen Fortschritt ist es möglich, immer komplexere Tätigkeiten von Robotern erledigen zu lassen. Dadurch stellt sich die Frage, ob gewisse Berufsgruppen gänzlich wegfallen und die Arbeitslosenrate steigen wird.
Der wirtschaftspolitische Berater der Europäischen Kommission, Josef Vasak,ˇ ist der Meinung, dass kurzfristig einige Jobs wegfallen, langfristig gesehen aber auch viele neue entstehen werden. Durch die Schaffung neuer Berufsfelder müssen sich Personen aller Altersklassen neue Fähigkeiten aneignen, denn einige Kompetenzen, welche vor zehn Jahren noch dringend notwendig waren, sind für die heutige Wirtschaft nicht mehr relevant. Daher werden viele neue Ausbildungszweige benötigt.
Durch die schnelleren Veränderungen muss der Gesellschaft bewusst werden, dass unser System nur durch ständiges Lernen und Fortbildungen funktionieren kann. Jedoch darf nicht nur auf die Digitalisierung und den technischen Fortschritt gebaut werden, denn die kulturellen Werte eines Landes dürfen nicht verloren gehen. Länder wie Österreich werden von der Kultur sehr stark ge- prägt und haben dadurch auch international einen hohen Wiedererkennungswert. Altes Wissen und Handwerke, welche seit Jahrzehnten ein fixer Bestandteil des Lebens sind, sollten nicht verloren gehen. Die Handwerke sollen sich nicht nur Nischen suchen müssen, sondern auch konkret gefördert werden. Durch das Unterstützen der Besonderheiten eines Landes kann man eine globale Gleichheit verhindern.
Sichtbare Auswirkungen
Es stellt sich die Frage, wie sich die Digitalisierung auf unser soziales Leben auswirkt. Der zwischenmenschliche Kontakt geht durch digitale Tätigkeiten, wie zum Beispiel Online-Einkäufe verloren. Durch die Möglichkeit, verschiedene Arbeiten zu Hause zu erledigen, ist man nicht mehr gezwungen, mit den Mitmenschen in Kontakt zu treten. Vereinsamt dadurch der Mensch?
Auch die körperlichen Anstrengungen im Berufsleben nehmen ab und bringen auch gesundheitliche Folgen mit sich. Der Körper des Menschen ist nicht darauf ausgelegt, den ganzen Tag im Sitzen zu verbringen, wodurch bereits junge Leute vor allem an Rückenproblemen leiden. Jedoch stellt die Digitalisierung eine enor- me Erleichterung in vielen Bereichen dar. Die Kommunikation im In- und Ausland wird immer einfacher und fördert dadurch den Informationsaustausch. Durch die vermehrte Nutzung des Internet können auch viel mehr Informationen über den Einzelnen gesammelt werden, wodurch die Privatsphäre des einzelnen Bürgers eingeschränkt wird.
Da viele Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt werden, wird über eine Einführung der Maschinensteuer diskutiert. Für den Arbeitgeber ist es in einigen Bereichen einfacher und billiger, die Arbeit von Maschinen erledigen zu lassen. Um dem entgegenzuwirken, ist eine Steuer auf Maschinen eine Lösung.
Ein stark diskutierter Punkt ist die Einführung des Grundeinkommens. Dabei geht es um ein Einkommen, welches jedem Bürger zusteht und grundsätzlich zum Leben reicht. Der Ansporn sollte jedoch bestehen bleiben, dass der Einzelne mehr arbeitet und sich dadurch ein besseres Leben finanzieren kann. Optimal wäre es, wenn jeder für sich selbst entscheiden könnte, wie er/sie arbeiten will. Es ist jedoch wichtig, dass auch auf körperlich Beeinträchtigte geachtet wird und sich dadurch kein Nachteil ergibt.