Unterstützung statt ständiger Kritik
„Neuer Slogan der ÖVP . . .“, „Quergeschrieben“von Anneliese Rohrer, 16. 12. Der Verzicht auf „erfahrene Verhandler“– das ist es, warum Anneliese Rohrer für Sebastian Kurz seit seiner Wahl zum ÖVP-Obmann nur Spott und Hohn übrig hat:
Die Wahl mag er ja mit seinen Türkisen trotz Verzicht auf die bewährten Grandseigneurs der alten schwarzen ÖVP gerade noch hinbekommen haben, jetzt aber, wo er es gewagt hat, sich mit den „Rechtspopulisten“ins Bett zu legen, ließ er sich und seinen bunt zusammengewürfelten Kindergarten bei den Koalitionsverhandlungen von den alten Recken, wie von der Autorin erwartet, über den Tisch ziehen. Dass er damit seine Wähler täuschte, ist für Frau Rohrer ebenso klar wie ihr Befund, dass eine spätere Korrektur dieser vermeintlichen Schwächen dem Koalitionspartner nur zeigen würde, er sei hinters Licht geführt worden. Also eine klare Lose-loseSituation, in die der „Selbstdarsteller“das Land und besonders die ÖVP manövriert hat.
Als heute bald Siebzigjähriger, der einstmals ein begeisterter „Bunter Vogel“war, meine ich, es stünde uns Alten besser an, jungen und – zumindest bis dato – erfolgreichen Politikern, die unsere Werte auf eine etwas andere Art als bisher präsentieren und wohl auch umsetzen werden, zu unterstützen, als sie aus gekränkter Eitelkeit ständig zu kritisieren. MMag. Dr. Johannes Pasquali, 1040 Wien