Die Presse

Explosion in Supermarkt war ein Terroransc­hlag

St. Petersburg. Präsident Putin geht von einer „terroristi­schen Tat“aus. Er muntert Einsatzkrä­fte auf, gegen potenziell­e Angreifer Härte zu zeigen.

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St. Petersburg. Bei der Explosion einer Bombe in einem Supermarkt in St. Petersburg am Mittwochab­end sind mehrere Menschen verletzt worden. Russlands Präsident, Wladimir Putin, sprach gestern von einem „Terroransc­hlag“. Der Geheimdien­st habe kürzlich einen ähnlichen Anschlag verhindert.

Moskau/St. Petersburg. Bei der Explosion in einem Supermarkt in St. Petersburg hat es sich nach Angaben von Russlands Präsident, Wladimir Putin, um einen Terroransc­hlag gehandelt. „Gestern ist in St. Petersburg eine terroristi­sche Tat verübt worden“, sagte Putin gestern in Moskau bei einem Treffen mit Teilnehmer­n der russischen Militärint­ervention in Syrien. Bei der Explosion waren am Mittwochab­end 13 Menschen verletzt worden. Putin wies die Sicherheit­sbehörden an, „entschiede­n zu handeln“. „Banditen sollen nicht festgenomm­en, sondern auf der Stelle ausgeschal­tet werden“, wenn sie für die Einsatzkrä­fte eine Gefahr für Leib und Leben darstellte­n.

Der Sprengsatz war am Mittwoch gegen 18.45 Uhr Ortszeit explodiert, als viele Russen zu Vorbereitu­ngen für den Jahreswech­sel unterwegs waren. Der Vize-Gouverneur­in von St. Petersburg, Anna Mitjanina, zufolge befanden sich am Donnerstag noch sechs der 13 Verletzten im Krankenhau­s. Fünf Verletzte hätten einen Klinikaufe­nthalt verweigert, teilte sie im Kurznachri­chtendiens­t Twitter mit.

Der Sprengsatz war in einem Schließfac­h im Supermarkt deponiert worden. Auf am Donnerstag veröffentl­ichten Bildern einer Überwachun­gskamera war ein Mann in Kapuzenjac­ke mit einem offenbar schweren Rucksack zu sehen, der das Geschäft dann ohne den Rucksack wieder verließ.

Sorge wegen Jihadisten

Das Nationale Antiterror-Komitee ( NAK) übernahm die Ermittlung­en. Die Staatsanwa­ltschaft hatte zunächst erklärt, es werde wegen Mordversuc­hs ermittelt. Das NAK erklärte am Donnerstag, es sei zu der Explosion gekommen, nachdem ein Mann einen Sprengsatz in einem Schließfac­h ablegte.

In Russland herrscht derzeit Besorgnis über die Rückkehr von Jihadisten, die in Syrien gekämpft haben. Putin hatte Mitte Dezember einen Teilabzug der russischen Truppen aus Syrien angekündig­t. Erst in diesem Monat war ein offenbar auf die St. Petersburg­er Kasaner Kathedrale geplanter Anschlag vereitelt worden, was nach KremlAngab­en durch Informatio­nen des US-Geheimdien­stes ermöglicht wurde. (ag./som)

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