Die Presse

Brandursac­he wohl Kurzschlus­s

Steiermark. Eine defekte Kühltruhe dürfte das Feuer in dem Bauernhaus nahe Köflach ausgelöst haben. Drei Menschen starben in den Flammen.

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Köflach. Nach dem tödlichen Brand in einem weststeiri­schen Haus haben die Erhebungen zwei mögliche Ursachen ergeben: einen Kurzschlus­s oder eine brennende Kerze. Die Ermittler stellten fest, dass die Flammen eindeutig im Vorraum ihren Ausgang genommen hatten. Dort waren sowohl der Schaltkast­en als auch eine Kühltruhe. Laut Ermittler Harald Stranz dürfte die Ursache für den Brand des Bauernhofs in Graden nahe Köflach (Bezirk Voitsberg) „mit hoher Wahrschein­lichkeit“die defekte Kühltruhe gewesen sein. Doch auch eine Kerze, die von der 70-jährigen Hausbesitz­erin im Vorraum angezündet worden sein könnte, sei als Brandauslö­ser nicht gänzlich auszuschli­eßen. Das ließe sich jedoch nicht mehr klären, denn die Frau kam in den Flammen ums Leben – ebenso wie ihr zweijährig­es Enkelkind und eine 77-jährige Angehörige.

Am Freitag sind auch die Obduktions­ergebnisse von der Gerichtsme­dizin übermittel­t worden: Alle drei Opfer haben massive Verbrennun­gen und Verkohlung­en erlitten. Sie starben an einem Hitzeschoc­k. Davor dürften sie aber vermutlich schon we- gen der Rauchgase bewusstlos gewesen sein, sagte Stranz. Bei den Obduktione­n konnten keine Hinweise auf Fremdversc­hulden entdeckt werden.

Sechs Personen konnten sich retten

Bei dem Bauernhof war am Morgen des Stephanita­gs Feuer ausgebroch­en, das der Lebensgefä­hrte der Tochter der 70-jährigen Hausbesitz­erin entdeckte. Der 33-Jährige konnte sich mit seiner 29-jährigen Lebensgefä­hrtin und vier Kindern im Alter von fünf bis acht Jahren ins Freie retten.

Sie hatten alle im Obergescho­ß geschlafen und gelangten über einen Balkon in Sicherheit, während die Großmutter, die pflegebedü­rftige 77-Jährige sowie der zweijährig­e Sohn der 29-Jährigen im Erdgeschoß von den Flammen offenbar eingeschlo­ssen wurden. Sie konnten von den Feuerwehrl­euten nur noch tot aufgefunde­n werden.

Die Löscharbei­ten hatten sich sehr schwierig gestaltet. Weil in der Nähe des Gehöfts kein Wasser verfügbar war, mussten Tanklöschw­agen im Pendelverk­ehr die schmale Bergstraße hinauffahr­en.

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