Jetzt beginnt die Rabattschlacht im Handel
Handel. Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester ist für den Handel extrem wichtig. In diesen wenigen Tagen werden zehn bis 15 Prozent des Weihnachtsgeschäfts getätigt. Allerdings ist auch die Preisschlacht im vollen Gang.
Wien. Die letzten Tage im alten Jahr bringen den Händlern in den großen Einkaufsstraßen und Shoppingcentern noch einmal einen kräftigen Umsatzschub. „Allein in den Tagen zwischen Stefanitag und Silvester macht der Handel zehn bis 15 Prozent des Weihnachtsgeschäfts“, sagte Handelssparten-Vizegeschäftsführer Roman Seeliger am Freitag der Austria Presseagentur.
Zahlreiche Menschen würden die Tage nach Weihnachten nutzen, um ihre Gutscheine und Geldgeschenke einzulösen. „Zugute kommt den Händlern dabei, dass die meisten Leute bei Gutscheinen mehr ausgeben als den Nennwert“, sagt Seeliger. Getrieben werden die Umsätze auch von der Rabattschlacht, die nun voll im Gang ist. Bei der Elektrohandelskette Media Markt konnte man bereits am ersten Einkaufstag nach Weihnachten ab sechs Uhr in der Früh nach Schnäppchen jagen. In den Wiener Einkaufszentren Lugner City sowie The Mall soll es sogar zu Handgreiflichkeiten unter den Kunden gekommen sein, die sich um rabattierte Waren stritten.
Auch wenn Aktionen die Umsätze pushten, schaue es bei den Erträgen oft anders aus, räumte Seeliger ein. Zudem profitierten nicht alle Händler gleichermaßen vom Weihnachtsgeschäft. „Wir ha- ben auch negative Rückmeldungen von Firmen in Randlagen“, sagte Seeliger. Gewinner seien vor allem die großen Ketten in den bekannten Einkaufsstraßen und Einkaufszentren oder Händler mit einem Spezialangebot.
Zwei Millionen Flaschen Sekt
Zu den großen Gewinnern zählt auch der Lebensmittelhandel, der jetzt die „höchsten Peaks“des Jahres hat. Vor den Festtagen und vor Silvester steigen die Ausgaben für Essen und Trinken enorm. Die Sektbranche fährt ihr Jahresgeschäft in diesem Zeitraum ein, trinken die Österreicher doch rund zwei Millionen Flaschen Sekt zu Silvester. Die Feuerwerksbranche erlöst etwa zehn Millionen.
Wirtschaftskammer und KMU Forschung Austria erwarten einen Mehrumsatz durch das Weihnachtsgeschäft von 1,545 Mrd. Euro. „Die Tage bis Samstag entscheiden nun, ob die positive Prognose stimmt. Es deutet aber alles darauf hin, dass wir heuer erstmals seit 2013 wieder ein Umsatzplus im stationären Handel machen“, sagt Seeliger. In den vergangenen Jahren wurde das Weihnachtsgeschäft insbesondere vom dynamischen Internetgeschäft beflügelt, während die Umsätze in den stationären Geschäften stagnierten oder rückläufig waren.