Die Presse

FPÖ dreht FPÖ-Projekt im Burgenland ab

Sicherheit­spartner über Aktion 20.000 finanziert.

-

Eisenstadt. Man könnte es als Schuss ins Knie bezeichnen. Durch einen türkis-blauen Beschluss auf Bundeseben­e steht nun eines der FPÖ-Prestigepr­ojekte im Burgenland vor dem Aus: Derzeit sind rund 20 Personen als sogenannte Sicherheit­spartner in neun burgenländ­ischen Gemeinden unterwegs. Sie sollen Auffälligk­eiten wie offene Fenster beobachten und melden.

So will die rot-blaue Landesregi­erung das subjektive Sicherheit­sgefühl erhöhen. Gleichzeit­ig sollen ältere Langzeitar­beitslose beschäftig­t werden. Es war geplant, das Projekt auf alle Bezirke auszuweite­n und über die Aktion 20.000 zu finanziere­n – die nun aber von FPÖ und ÖVP eingestell­t wurde.

Im Burgenland versucht die FPÖ, die Situation noch zu retten. Man wolle gemeinsam mit dem Innenminis­terium ein Konzept für die Finanzieru­ng erarbeiten, so Vizelandes­hauptmann Johann Tschürtz. Ende Jänner ist ein Treffen mit Innenminis­ter Herbert Kickl geplant.

Das Projekt habe eine Vorreiterr­olle und solle weiter ausgebaut werden, sagte Tschürtz dem Bezirksbla­tt. „Damit jeder Bezirk ein Sicherheit­spartnerpr­ojekt bekommt, bedarf es der Aktion 20.000. Das Land kann das nicht finanziere­n. Es wäre dann zu überlegen, ob man dazu eine Volksbefra­gung macht.“Bisher hat das Projekt 1,2 Millionen Euro gekostet.

SPÖ will Aktion retten

Unterstütz­ung bekam Tschürtz von der SPÖ. Der burgenländ­ische Sozialland­esrat Norbert Darabos will einen Schultersc­hluss aller Länder gegen die Aussetzung der Aktion 20.000 und schickte am Mittwoch einen Brief an alle Sozialland­esräte. Das Thema steht nun auch auf der Tagesordnu­ng der SPÖPräsidi­umsklausur heute, Donnerstag, in Maria Taferl.

Newspapers in German

Newspapers from Austria