Milliardenklage gegen Spotify
Musikindustrie. Primus unter den Streamingdiensten soll Lieder nicht bezahlt haben.
Los Angeles. Spotify, dem weltgrößten Musikstreaminganbieter, droht in Kalifornien laut Medienberichten eine Milliardenklage. Grund sollen ausstehende Tantiemen sein. Wie die BBC berichtete, verlangt das auf Autoren- und Künstlerrechte spezialisierte US-Label Wixen Music Publishing die Zahlung von umgerechnet mindestens 1,3 Mrd. Euro für insgesamt mehr als 10.000 Lieder.
Wixen Music verwaltet die Rechte an berühmten Songs wie „Free Fallin’“von Tom Petty und „Light My Fire“von The Doors. Spotify habe Lieder gespielt, ohne Lizenz zu zahlen. Der Verlag strebt nun eine Unterlassungsverfügung und Schadenersatz an. Spotify wollte sich nicht dazu äußern.
Das schwedische Unternehmen hat in der Vergangenheit mit Plattenfirmen Übereinkünfte zu möglichen Copyrightzahlungen erzielt, die eine bedeutende Einnahmequelle für die Musikindustrie darstellen, hieß es im BBC-Bericht. Künstler begehrten bereits gegen die Methoden des Branchenprimus auf: Bei einer laufenden Sammelklage einiger Autoren steht eine Einigung kurz vor dem Abschluss. Diese sieht eine Zahlung von 35,8 Mio. Euro vor – was aus Sicht einiger, wie etwa Wixen, aber viel zu wenig sei.
Spotify konkurriert mit Angeboten von Amazon und Apple sowie auch mit dem deutschen Wettbewerber Soundcloud und seinem französischen Pendant Deezer. Das 2006 gegründete schwedische Unternehmen ist zuletzt kräftig gewachsen und wird inzwischen mit mindestens 19 Mrd. Dollar bewertet. Für dieses Jahr plant es den Gang an die Börse. (ag.)