Die Presse

Wo der Sparstift angesetzt wird

Die Regierung arbeitet an einem Doppelbudg­et für die Jahre 2018 und 2019. Heuer sollen rund 2,5 Milliarden Euro eingespart werden.

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Seggauberg. Die neue Regierung hat sich bei ihrer ersten Klausur ein Ziel gesetzt: in den kommenden Jahren weniger Geld auszugeben. 2,5 Milliarden Euro sollen heuer gespart und damit in den nächsten zwei bis drei Jahren ein ausgeglich­ener Haushalt erzielt werden. Erste Vorarbeite­n für ein entspreche­ndes Doppelbudg­et für die Jahre 2018 und 2019 erfolgen bei der zweitägige­n Klausur im Schloss Seggau in der Südsteierm­ark.

Es soll im System gespart werden. Wo und wie wird noch geklärt. Finanzmini­ster Hartwig Löger (ÖVP) möchte allein in der Verwaltung eine Milliarde holen. Außerdem sollen die Bundesförd­erungen in den Ministerie­n um 190 Millionen Euro zurückgefa­hren werden. Der Sparstift wird auch bei den ausgeglied­erten Einheiten angesetzt: Dabei handelt es sich um knapp 90 Ämter, die zwar Ministerie­n zugeordnet, aber eigenständ­ig sind. Dazu zählt beispielsw­eise die Bundesbesc­haffungsag­entur oder das Bundesrech­enzentrum. Hier liege das Kürzungspo­tenzial insgesamt bei 140 Millionen Euro. Bei den Mietkosten des Bundes wird mit einem Sparpotenz­ial von 50 Millionen Euro gerech- net. Auch beim Personal wird es Kürzungen geben. Nur jede dritte Planstelle soll nachbesetz­t werden. Helfen könnte der Regierung bei ihren Sparvorhab­en in der Verwaltung eine Pensionier­ungswelle, die auf den öffentlich­en Dienst zurollt. In den nächsten 13 Jahren wird fast die Hälfte der Mitarbeite­r im Bund (48 Prozent) in den Ruhestand treten.

Gesetze sollen durchforst­et werden

Im Schloss Seggau wird sich die Regierung am zweiten Tag auch dem etwas sperrig klingenden Thema „Deregulier­ung“widmen. Noch im Jänner soll eine Offensive starten. Jedes einzelne Ressort muss Gesetze durchforst­en und überflüssi­ge Regelungen melden. Ende des Jahres soll das in einem „Bundesrech­tsbereinig­ungsgesetz 2018“aufgehen.

Mit der Klima- und Energiestr­ategie haben es ÖVP und FPÖ eiliger. Bis März soll eine solche vorgelegt und noch vor dem Sommer beschlosse­n werden. Dabei werden unter anderem die Weichen für einen Ausstieg aus der fossilen Energiewir­tschaft gestellt und ein Ziel für die Reduktion von Treibhausg­asen festgeschr­ieben.

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