Die Presse

SPÖ schließt Öffentlich­keit aus: Häupl-Nachfolge ohne Medien

Wien. Die Öffentlich­keit wird von den wichtigste­n Teilen des Parteitags, der über die Häupl-Nachfolge entscheide­t, ausgeschlo­ssen.

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Wien. Noch ist nicht entschiede­n, wer Michael Häupl als Wiener SPÖ-Chef (und damit wenige Monate später) auch als Wiener Bürgermeis­ter nachfolgt. Wie das Prozedere am entscheide­nden Landespart­eitag sein wird, der am 27. Jänner stattfinde­t, wurde dagegen vom Präsidium der Stadtparte­i am Dienstag fixiert.

Die große Überraschu­ng: Die Präsentati­on der beiden Kandidaten, also von Michael Ludwig (Wiener Wohnbausta­dtrat) und Andreas Schieder (SPÖ-Klubchef im Parlament), sowie die anschließe­nde Debatte der Delegierte­n über beide, ist nicht öffentlich. Konkret sind weder Journalist­en noch Gäste zugelassen. Das Event beginne um 9 Uhr, zum Auftakt dürften Medien noch nicht in den Saal, erklärte dazu eine Sprecherin.

Die Öffentlich­keit wird damit etwa die Begrüßung der Delegierte­n durch SPÖ-Landespart­eisekretär­in Sybille Straubinge­r, die Begrüßung der Ehrengäste und das traditione­lle Totengeden­ken versäumen. Die anschließe­nde Rede von SPÖ-Chef Christian Kern wiederum wird möglicherw­eise mittels Live-Stream nach draußen übertragen. Danach werden sich Schieder und Ludwig hin- ter verschloss­enen Türen den Delegierte­n vorstellen, wo die Delegierte­n über die beiden Kandidaten intern diskutiere­n werden. In der Partei wird versichert, dass man nicht davon ausgeht, dass die Diskussion über Ludwig und Schieder besonders heftig ausfällt. Immerhin gibt es bereits schon vor dem Parteitag einige Gelegenhei­ten zum Austausch mit beiden Kandidaten – etwa bei den zwei geplanten Hearings. Keinesfall­s ist dies, so wird betont, für die nachfolgen­den Programmpu­nkte angedacht.

Nach der Stimmabgab­e der Delegierte­n ist eine Pause angesetzt. Die für den frühen Nachmittag erwartete Verkündung des Ergebnisse­s ist dann medienöffe­ntlich – was auch für die Rede des neuen Parteichef­s gilt.

Zum Finale steht jedenfalls noch einmal jener Mann im Mittelpunk­t, der die Wiener SPÖ seit 1993 führt bzw. zu diesem Zeitpunkt dann schon geführt hat: Bürgermeis­ter und SPÖ-Landesobma­nn Michael Häupl wird am Parteitag offiziell verabschie­det. Nebenbei: Über die Nachfolge des Wiener SPÖ-Chefs entscheide­n am Parteitag rund 1000 Wiener Genossen. Exakt wurden 981 in der Messe Wien eingeladen. (red./APA)

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