Schwarzer Bub mit „Affen“-Pulli: Kritik an H&M
Konzern entschuldigt sich nach Rassismus-Vorwürfen.
Stockholm/Wien. Nach heftiger Kritik an einer von einigen als rassistisch empfundenen Werbung hat die schwedische Modekette H&M einen umstrittenen Kapuzen-Pullover aus dem Sortiment genommen. Nicht nur das Foto des Kleidungsstücks, sondern auch das Sweatshirt selbst seien nicht mehr verfügbar, teilte H&M am Dienstag auf Twitter mit.
Auf der Website des Labels war am Montag noch vorübergehend ein kleiner dunkelhäutiger Bub in einem grünen Kapuzen-Pulli abgebildet, der den Schriftzug „Coolest Monkey in the Jungle“(Coolster Affe im Urwald) zeigte (siehe Foto). H&M entschuldigte sich bei jedem, den dies verletzt habe. „Wir glauben bei allem, was wir machen, an Vielfalt und Inklusion und werden all unsere internen Strategien überprüfen, um künftige Probleme zu verhindern“, hieß es in einem Statement. Wie es zu diesem Sujet kam, erklärte H&M nicht.
Stars distanzieren sich
Die Werbung hatte seit Sonntag im Netz Empörung ausgelöst. Der kanadische R&B-Musiker The Weeknd („Starboy“) kündigte an, die Zusammenarbeit mit H&M zu beenden. Auch andere Stars distanzierten sich.
Unglücklich ausgewählte Werbesujets tragen Firmen immer wieder Shitstorms ein. 2014 zog das Label Zara einen gestreiften Pyjama mit gelbem Stern zurück, der Kritiker an die Kleidung jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Im Oktober entschuldigte sich die Pflegeprodukte-Marke Dove für eine Werbung, in der ein dunkelhäutiges Model nach dem Wechsel seines Tops in ein weißes mutiert war. (Reuters/ag.)