Ski: Kufen statt Latten für den Olympiasieger
Matthias Mayers offene Rechnung am Lauberhorn.
Wengen. Eishockeyspielen als Alternativprogramm zum Abfahrtstraining mag für einen Kärntner keine Qual sein, dennoch würde Matthias Mayer einen Monat vor der Olympiaabfahrt in Südkorea lieber auf den Skiern stehen. „Ein bisserl eine Vorbereitung würde nicht schaden, aber es kommt eh so, wie es kommt und wir müssen das Beste daraus machen“, meinte der Abfahrtsolympiasieger von Sotschi 2014 nach der wetterbedingten Absage des ersten Wengen-Trainings.
Ein nächtlicher Föhnsturm richtete rund um die Lauberhorn-Abfahrt massive Schäden an, die Pisten-Infrastruktur wurde in Mitleidenschaft gezogen. Für heute und Donnerstag sind weitere Trainings angesetzt, Freitag folgt die Kombination, Samstag die Spezialabfahrt, Sonntag der Slalom. In Wengen müsse man sich was das Training betrifft flexibel einstellen, meinte Mayer. „Wir hatten es selten einmal, dass zwei Trainings hintereinander normal gegangen sind. Ich bin es mittlerweile gewohnt, am Anfang war das schwieriger.“
Auf dem Lauberhorn wartet Mayer seit 2015 auf einen Abfahrtseinsatz, 2016 fehlte er wegen Brustwirbelbrüchen, 2017 fiel der Klassiker wegen zu viel Neuschnees aus. Und er hat durchaus noch eine Rechnung offen, von 2012 bis 2015 kam er auf die Ränge 42, 28, 6 und 22. „Vor drei Jahren bin ich hier das letzte Mal die Abfahrt gefahren, da ging es mir sehr gut im Training. Im Rennen habe ich blöderweise einen großen Fehler gemacht. Aber ich kann da runter schon schnell sein“, versicherte der 27-Jährige. An Teamkollegen Hannes Reichelt, der in Wengen fünfmal in Serie auf dem Podest stand und davon 2015 gewann, könne man sich gut orientieren.
Mayers bisherige Abfahrtsaison liest sich allerdings etwas durchwachsen: Zweiter in Lake Louise, Zwölfter in Beaver Creek, 17. in Gröden, Sechster in Bormio. „Es war ein sehr guter Start in Beaver Creek. In Gröden ist es nicht so gelaufen. Mit Bormio war ich zufrieden“, meinte der Hobby-Eishackler und VSV-Anhänger. (ag.)