Missbrauch löste Familiendrama aus
Sexueller Missbrauch als Motiv für Kindstötung steht im Raum.
Wien. Im Wiener Sozialmedizinischen Zentrum Ost hat eine 37-Jährige ihren acht Monate alten Sohn erstickt und danach auf dem Gelände des SMZ Ost Selbstmord versucht. Jetzt werden die Hintergründe der Tat bekannt: Ihr Schwiegervater, ein Pensionist, soll sich während der Weihnachtsfeiertage an der vierjährigen Tochter der Frau vergangen haben. Er wurde jetzt in U-Haft genommen.
Wien. Nachdem in einem Wiener Spital ein Baby von seiner Mutter getötet worden ist, sind neue Details bekannt geworden. Der Großvater soll sich zuvor an der vierjährigen Schwester des Buben vergangen haben. Das dürfte die Mutter zu der Verzweiflungstat getrieben haben. Der Pensionist wurde am Wochenende festgenommen, bestätigte die Staatsanwaltschaft einen Bericht der „Kronen Zeitung“.
Die Übergriffe sollen nach Angaben des Anwalts des Großvaters, Rudolf Mayer, bei einem Familienbesuch zu Weihnachten in der Wohnung des Pensionisten in Niederösterreich stattgefunden haben. Danach alarmierte die 37-jährige Mutter die Behörden. Die Frau und ihre beiden Kinder sollen deshalb Anfang Jänner zum Schutz ins SMZ Ost-Donauspital gebracht worden sein, wo die Mutter am Mittwoch ihr Baby erstickt haben soll. Eine Spitalsmitarbeiterin hatte den toten Buben entdeckt, die 37-Jährige wurde im Nahbereich des Spitals gefunden. Sie hatte versucht, sich das Leben zu nehmen. Laut Verteidiger Mayer wollte die Frau auch der Vierjährigen etwas antun. Eine Bestätigung dazu gab es nicht.
In der Folge wurde der Großvater der Kinder, ein ehemaliger hochrangiger Diplomat, wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs festgenommen. Er hat die Anschuldigungen zurückgewiesen, erklärte sein Anwalt. Bei der Haftverhandlung am Montag habe sich der Mann „fassungslos“ob der Aussagen des Kindes gezeigt, erklärte Mayer. Der unbescholtene Pensionist verstehe nicht, dass die Vierjährige diese Anschuldigungen gemacht habe, meinte sein Anwalt. Nun werde in den kommenden Wochen die Vierjährige kontradiktorisch einvernommen. (APA)