Spenden statt verschwenden
Soziales Engagement, Ressourceneffizienz und Wirtschaftlichkeit stehen im Fokus der Fairmittlerei.
Allein in Österreich werden jedes Jahr circa 2250 Tonnen an gebrauchsfähigen Produkten vernichtet. Bei dieser Zahl handelt es sich ausschließlich um Produkte aus den Kategorien Körperpflege, Wasch- und Reinigungsmittel. Die Gründe dafür sind vielfältig: So kann Ware mit defekter Überverpackung, zu geringer Füllmenge oder nicht mehr aktueller Etikettierung und vieles mehr nicht mehr verkauft werden. Genau hier setzt die Fairmittlerei an: Unter dem Motto „Verwenden statt verschwenden“vermittelt der Verein genau diese einwandfreie Ware von Industrie und Handel gegen eine geringe Vermittlungsgebühr (circa 15 bis 20 Prozent des üblichen Marktwertes) an gemeinnützige Organisationen (NGOs).
Studie des Ökologie-Instituts
Um herauszufinden, wie groß das tatsächliche Potential für mögliche Spenden ist, hat die Fairmittlerei beim Österreichischen Ökologie-Institut (Öko-Institut) eine Studie in Auftrag gegeben. Dabei wurde erhoben, wie viele gebrauchsfähige nonfood Produkte jährlich in Österreich vernichtet werden.
Das Öko-Institut war bereits bei den Erhebungen zur Lebensmittelverschwendung maßgeblich beteiligt. Genau diese Erfahrung half erheblich bei der Durchführung. Die Studie wurde aufgrund ihrer Relevanz sowohl von der Österreichischen Forschungsförderungsgesell- schaft (FFG) als auch von OekoBusiness Wien gefördert.
Vier Tonnen „fairmittelt”
Allein im Jahr 2017 konnten mehr als vier Tonnen an Produkten vermittelt werden, wodurch sich NGOs in Österreich mehr als 20.000 Euro sparen konnten. Abnehmer waren unter anderem das Diakoniewerk, Vinzenz-Gemeinschaft und SOS Kinderdorf. Dabei reichten die Bestellungen von Waschmittel und Weichspü- ler, über Montagekleber, bis hin zu Babyartikeln und Küchenschränken, die von namhaften Herstellern zur Verfügung gestellt wurden.
Social Impact
Als Drehscheibe zwischen Industrie und NGOs arbeitet die Fairmittlerei am Ausgleich zwischen Überschuss und Bedarf. Unternehmen können unkompliziert, rasch und kostenlos ihre Restware an die Fairmittlerei abgeben. Die Fairmittlerei kümmert sich um Transport und Lagerung der Produkte. Österreichische NGOs haben die Möglichkeit diese dann ganz bequem und zu einer geringen Vermittlungsgebühr im Webshop zu bestellen. Die Fairmittlerei prüft und stellt sicher, dass die Produkte ausschließlich von gemeinnützigen Organisationen bezogen werden können. NGOs in Wien und Umgebung dürfen sich freuen, denn für diese ist dank einer Kooperation mit der Spendition (www.spendition.at) der Transport der Ware kostenlos möglich. So wird eine logistische und finanzielle Win-win-Situation für alle Beteiligten geschaffen und die Umwelt entlastet.
Initiator Michael K. Reiter erklärt: „Die Fairmittlerei schließt eine Lücke. Mit der Vermittlung von Sachgütern wollen wir dazu beitragen, NGOs finanziell zu entlasten und dafür sorgen, dass sie ihre knappen Mittel effizienter einsetzen können. Armut, Geflüchtete, Pflege – in vielen Bereichen setzen sich Engagierte und NGOs unermüdlich ein. Außerdem operieren viele Organisationen in einem sehr engen Rahmen.“
Webshop für NGOs
Um den NGOs ein noch umfassenderes Service anzubieten, beschloss die Fairmittlerei im Sommer 2017, dass nur ein Webshop die Lösung sein kann. Der von den ehrenamtlichen Mitarbeitern erstellte OnlineShop wurde am 9. November 2017 gemeinnützigen Organisationen und anderen Unterstützern erstmals präsentiert. Interessierte NGOs können sich jederzeit auf der Webseite informieren und registrieren.