Grüner Stahl ohne CO2: Voest darf Pilotanlage bauen
„H2Future“. UVP-Genehmigung für Elektrolyseanlage.
Linz/Wien. Es ist ein äußerst ambitioniertes Projekt: Stahl soll künftig ganz ohne Kohlendioxid hergestellt werden. Bei der Voestalpine wohlgemerkt. Der Linzer Konzern hat dazu mit dem Verbund und Siemens ein Projekt aufgesetzt. Jetzt hat die oberösterreichische Landesregierung als zuständige UVP-Behörde den Bau der weltgrößten Anlage ihrer Art zur Erzeugung von „grünem“Wasserstoff genehmigt, gab die Voest am Dienstag bekannt.
Der Baubeginn für die 18 Mio. Euro teure Anlage „H2Future“, die von der EU gefördert wird, ist in den nächsten Wochen geplant. Errichtet wird die Wasserstoffelektrolyseanlage in unmittelbarer Nähe des VoestKraftwerks in Linz. Im Sommer sollen die Anlagekomponenten geliefert werden, der Testbetrieb soll binnen Jahresfrist starten.
Kernstück der Pilotanlage ist das weltweit größte PEM („Proton Exchange Membrane“)- Elektrolysemodul mit 6 Megawatt (MW) Anschlussleistung. Damit können 1200 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde produziert werden.
„Sowohl die Industrie als auch die Energieversorger sind angesichts der EU-Klima- und Energieziele bis 2030 mit großen energiepolitischen Herausforderungen konfrontiert, die grundlegende technologische Veränderungen erfordern“, sagt Voestalpine-Chef Wolfgang Eder. Langfristiges Ziel sei es, von Kohle bzw. Koks über nachfolgende Brückentechnologien mit Erdgas – etwa in der Direktreduktionsanlage in Texas – in den Produktionsprozessen zur Anwendung von „grünem“Wasserstoff zu gelangen. Dazu müsste natürlich auch genügend erneuerbare Energie zur Verfügung stehen, um damit genügend Wasserstoff zu erzeugen. Einsetzbar würden diese Prozesse frühestens in etwa zwei Jahrzehnten. (eid)