Die Presse

Durchaus positive Entwicklun­g der PTS

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„. . . mein Kind soll in die ,PolySchule‘“, GK v. A. Wimmer, 28. 12. Ich habe 40 Jahre lang (davon die letzten 13 Jahre als Leiter) an einer Polytechni­schen Schule (PTS) unterricht­et und die durchaus positive Entwicklun­g dieses Schultyps bis zuletzt miterlebt. Teilweise teile ich die Meinung von

Herrn Wimmer, dass vor allem im großstädti­schen Bereich die PTS mit Schülersch­wund zu kämpfen hat, dass Migrations­probleme mitspielen und deshalb die Schule zu einem Aufbewahru­ngsort junger Menschen wurde und wird.

Der Großteil aller PTS ist aber in Klein- oder Bezirksstä­dten zu finden, also im ländlichen Raum, und hier ist die Situation anders. Meine Schule leidet nicht an Schülersch­wund, es besuchen jährlich circa 100 Schülerinn­en und Schüler schon über Jahre hinweg die PTS, fühlen sich wohl, sind wissbegier­ig und nicht frustriert!

Engagierte, gut ausgebilde­te Lehrer erfüllen alle im § 28 SchUG gesetzten Ziele. Neben dem Unterricht bereiten zwei berufsprak­tische Wochen, zahlreiche Betriebsfü­hrungen, Fachvorträ­ge usw. unsere Schüler auf ihr zukünftige­s Berufslebe­n (Beginn einer Lehre) bestens vor. Das wird uns immer wieder von Handwerks- und Industrieb­etrieben bestätigt, die gerne unsere Schulabgän­ger zur weiteren Ausbildung aufnehmen. Natürlich können Eltern, die die PTS als verlorene Zeit ansehen, ihre Kinder das Jahr an einer der vielen Oberstufen­formen oder Fachschule­n „überbrücke­n“lassen. Sie bedenken aber nicht, dass ihre Kinder nach diesem Jahr als Schulabbre­cher gelten und keinen Abschluss mit dementspre­chendem Zeugnis besitzen, das sie in der PTS sehr wohl bekommen. OSR Dir. Johann Kargl, 3830 Waidhofen

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