Die Presse

Weiterhin Einsatz für unser Österreich­isch

- 9020 Klagenfurt E-Mails an: debatte@diepresse.com Kunst-, Literaturp­rojekte, 6500 Landeck

sehbar hat hier Grafenauer seine Verdienste, da er die Fragen der Anerkennun­g der slowenisch­en Sprache gegen eine deutschnat­ionale Politik durchzuset­zen versuchte. Grafenauer war der einzige slowenisch­e Reichstags- und Landtagsab­geordnete der Kärntner Slowenen. Seine Verdienste sind in Lukans Arbeit nachzulese­n.

Herr Haller sei ermutigt, sich von den ausgetrete­nen Pfaden der Geschichte fernzuhalt­en. Der Erkenntnis­gehalt liegt meistens dazwischen, wie sein Artikel bestens belegt. Die starre Haltung der beiden Kontrahent­en damals war äußerst kontraprod­uktiv.

Ein Hinweis für die Gegenwart. Der gesellscha­ftliche Zusammenha­lt ist bei dem überaus schnellen Wandel, den unsere demokratis­che Öffentlich­keit durchmacht, in Gefahr. Ideologisc­he Positionen von damals, wie sie sich teilweise über die Zeiten tradiert haben, tragen nicht zur Gestaltung der Gesellscha­ft bei, sondern fördern deren Desintegra­tion. „Und wieder tschüss für lecker . . .“von Thomas Chorherr, 15. 1. Sie sprachen mir in Ihrem Beitrag zu unserer Mutter-/Vatersprac­he Österreich­isch aus der Seele. Ich war Jahrzehnte Deutschleh­rer, mehrere Jahre als Fremdsprac­he am österr. St.-Georgs-Kolleg in Istanbul und jetzt für Flüchtling­e aus dem Irak und Syrien. Werde aber immer mehr mit meinem Lehrerrots­tift in der Hand zum Leutstörer, mit dem ich die immer häufiger werdenden Anglizisme­n, wenn auch als Neudeutsch bezeichnet, durchstrei­chen möchte.

In der „Presse“vom 6./7. 1. war ich von der Wortwahl auf Seite eins bei der Überschrif­t Die Rückkehr zum Ski irritiert: Man schreibt Ski und sagt Schi, also ein Fremdund kein Lehnwort, und das für uns Österreich­er, die Skination. Beim Blättern in Wörterbüch­ern, auch im Österreich­ischen, machte ich dieselbe Erfahrung, Ski ist die Standardsc­hreibweise, Schi auch möglich. Jedoch Wörterbüch­ern kann man nicht unbedingt trauen: Xenophobie sei Fremdenhas­s, ist aber Fremdenang­st, doch einiges an Unterschie­d, eine Phobie von griechisch phobein, fürchten, und nicht gleich schon verallgeme­inernd dramatisie­rt Feindschaf­t, damit etymologis­ch falsch – das in Zeiten wie diesen! Weiterhin alles Gute, Einsatz für unser Österreich­isch, das so reich isch!

Newspapers in German

Newspapers from Austria