Die Presse

EU bildet Taskforce für Subsidiari­tät

Österreich durch ÖVP-Mann Reinhold Lopatka vertreten.

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Das der Europäisch­en Union zugrunde liegende Prinzip der Subsidiari­tät ist schnell erklärt: Entscheidu­ngen sollen nur dann auf EU-Ebene getroffen werden, wenn der einzelne Nationalst­aat dazu nicht in der Lage ist. Häufig wird allerdings kritisiert, dass die Union sich auch in Themen einmischt, die eigentlich auf Ebene der einzelnen Mitgliedst­aaten gelöst werden könnten.

Um dieser Kritik entgegenzu­treten, wurde nun eine Taskforce für „Subsidiari­tät und Verhältnis­mäßigkeit“gegründet, in der Österreich durch den ÖVP-Abgeordnet­en Reinhold Lopatka vertreten ist. EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker ernannte am gestrigen Donnerstag insgesamt sechs Mitglieder – neben Lopatka sind dies Parlamenta­rier aus Estland und Bulgarien sowie drei Vertreter vom Ausschuss der Regionen. Auch das EUParlamen­t wurde aufgeforde­rt, drei Mitglieder zu benennen, hat dies aber bisher nicht getan. Die Taskforce tritt am 25. Jänner erstmals zusammen und legt ihren Bericht bis Mitte Juli dieses Jahres vor.

Juncker erklärte, die Kommission müsse „in den großen Dingen Größe zeigen und nur dann tätig werden, wenn sie mehr erreichen kann als die Mitgliedst­aaten im Alleingang“. Die Taskforce für Subsidiari­tät werde dabei helfen zu entscheide­n, welche Befugnisse auf nationaler oder lokaler Ebene besser ausgeübt werden können. Sie werde auf Erwartunge­n der Bürger reagieren, dass man sich um jene Anliegen kümmere, die ihnen wirklich am Herzen liegen, so der Präsident.

Auch Österreich­s Bundeskanz­ler, Sebastian Kurz (ÖVP), hatte zuletzt die Haltung bekräftigt, dass mehr Subsidiari­tät notwendig sei. Die EU sollte gezielt Bereiche auswählen, bei denen es mehr Zusammenar­beit brauche. (APA/red.)

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