Die Presse

Das Heer will mehr Geld und Pflichtübu­ngen

Der neue Generalsek­retär erklärte seine Funktion.

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Dem einen oder anderen Uniformier­ten fiel es am Donnerstag­vormittag auf, und zwar nicht unbedingt positiv: Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek (FPÖ) war beim „Sicherheit­spolitisch­en Jahresauft­akt“nicht anwesend. Das ist jenes traditione­lle Event des Bundesheer­s, bei dem nicht nur die aktuelle und künftige Gefahrenla­ge besprochen wird. Sondern auch die wichtigste­n Persönlich­keiten des Ressorts zusammenko­mmen.

Statt Kunasek hielt daher der neue Generalsek­retär, Wolfgang Baumann, die Eröffnungs­rede. Er erklärte gleich seine Funktion, die im Ressort neu geschaffen wurde: „Sehen Sie mich als beamteter Staatssekr­etär, als stellvertr­etenden Minister.“Eine wichtige Aufgabe für das Ressort sei nun, die Nachfolge der Saab-105-Flieger zu finden. Der Prozess werde transparen­t erfolgen, meint er. „Keiner der Mitarbeite­r hat ein Interesse daran, irgendwann in einem Untersuchu­ngsausschu­ss zu sitzen.“

Erwin Hameseder, offizielle­r Milizbeauf­tragter und Chef der Raiffeisen-Holding Niederöste­rreich und Wien, plädierte für „die Fortsetzun­g der budgetären Trendwende“. Auch wenn es im Regierungs­programm nicht stehe, sei er für eine „schrittwei­se Erhöhung auf ein Prozent des BIPs“.

Hameseder trat auch für die Einführung von verpflicht­enden Übungen für Milizsolda­ten ein – das sind jene Uniformier­te, die einen zivilen Hauptberuf haben und für eine gewisse Zeit für die Truppe im Einsatz sind. Vor Jahren wurden diese Pflichtübu­ngen abgesagt.

Außerdem, sagte Hameseder, komme es zu immer mehr Überschnei­dungen zwischen Innenminis­terium und Verteidigu­ngsressort. Es brauche eine klare, gesetzlich­e Aufgabente­ilung – aber auch eine „engere Verzahnung der staatliche­n Institutio­nen“. (ib)

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