Die vernünftige Version des Rallye-Schrecks
Fahrbericht. Subaru hat den Impreza überarbeitet, der einst auf den Rallyestrecken der Welt für Furore gesorgt hat. Allradantrieb und Boxermotor sind geblieben, dazugekommen ist unter anderem ein Eye-Sight-Assistenzsystem.
Da die Statistik Austria gerade die Jahresabrechnung 2017 veröffentlicht hat, werfen wir einen kurzen Blick hinein. Im Jahr 2017 gab es neben den Spitzenreitern VW (58.709 verkaufte Fahrzeuge) und Skodaˇ (24.914) auch sehr exklusive Marken. Tesla verkaufte beispielsweise 900 Fahrzeuge, Lexus 618 und Subaru 538.
Man ist also recht individuell unterwegs, wenn man einen Subaru fährt – und wundert sich gerade beim Impreza, warum eigentlich. Früher einmal waren Subarus recht rustikal, man verkaufte über die Zuverlässigkeit. Mittlerweile stößt die Marke in die gehobene Mittelklasse vor, sie zeigt es etwa mit dem Kompaktkombi Levorg.
Mit dem neuen Impreza versuchen die Japaner nun einen Angriff auf die Golf-Klasse. Der Name ist legendär, Autofans kennen ihn von den Rallyes der 1990er-Jahre, als Subaru mit dem Impreza WRX STi mehrfach Markenweltmeister wurde, drei Fahrer gewannen damit die Weltmeisterschaft.
Das wilde Subaru World Rallye Team ist seit zehn Jahren Geschichte, man gibt sich heute ge- diegener, unser Impreza kam sogar mit Lederlenkrad und USB-Anschlüssen. Auch mit Assistenzsystemen hat man den 4,46 Meter langen Kompakten aufgerüstet. Eye-Sight – zwei Kameras neben dem Innenrückspiegel – gibt es serienmäßig dazu, es bietet ein Notbremssystem mit Kollisionswarner, eine adaptive Abstandsregelung und einen Spurhalteassistenten.
Innen merkt man nichts mehr von den billigen Anfangsjahren, das Design ist allerdings mit seinen vielen verschiedenen Kanten und Linien etwas aufgeregt. Das 8-Zoll-Infotainment-System arbeitet flink, via Apple Car Play oder Android Auto lässt sich das eigene Smartphone einbinden.
Auch motorisch ist man mit dem neuen Impreza weit von den Rallye-Jahren weg – auch wenn man weiter zwei Alleinstellungsmerkmale hat: permanenten Allradantrieb und Boxermotor. Seine 1,6 Liter liefern 114 PS, die einzige Motorisierung, die angeboten wird. Wenn man ihn in 12,4 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, hört man ein anderes typisches Merkmal: das stufenlose Getriebe, das Subaru etwas besser programmiert hat als die Konkurrenz, das den Motor unter Volllast aber noch immer aufjaulen lässt. Im Test ergab das einen Durchschnittsverbrauch von 8,7 Litern.
Für den Impreza Pure verlangen Subaru und Vater Staat mit Mehrwertsteuer und Normverbrauchsabgabe 22.900 Euro, die Topausstattung kostet 26.990 Euro plus 490 Euro Aufpreis für Metalliclackierung.
Wenn es bei Subaru so weitergeht, wird die Exklusivität langsam schwinden. Denn die 538 verkauften Autos 2017 waren um 13 Prozent mehr als 2016. Eine der zehn höchsten Steigerungsraten bei den Verkäufen in Österreich. (rie)