Die Presse

Kika/Leiner: Erste Kredithilf­e für Mutter ist fix

Möbelkonze­rn Steinhoff hat 200 Mio. Euro Finanzloch.

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Kunden, Lieferante­n und fast 6000 Mitarbeite­r von Kika/ Leiner konnten am Donnerstag kurz aufatmen. Der südafrikan­ischer Mutterkonz­ern Steinhoff, der von einem Bilanzskan­dal erschütter­t wird, hatte gute Nachrichte­n: Bis Ende der Woche wird der erste Brückenkre­dit in Höhe von 60 Mio. Euro an die europäisch­en Töchter fließen. Die südafrikan­ischen Geldgeber gaben grünes Licht.

Vor knapp zwei Wochen schlug der Bilanzskan­dal des nach Ikea weltweit zweitgrößt­en Möbelhändl­ers so richtig in Österreich auf. Da wurde bekannt, dass Kika/Leiner in einer Notaktion das Vorzeigeha­us auf der Wiener Mariahilfe­r Straße an den Immobilien­investor Rene´ Benko verkauft hatte. Inmitten des 200 Mio. Euro tiefen, akuten Liquidität­slochs, das sich plötzlich unter allen europäisch­en Konzerntöc­htern geöffnet hatte, sollte dieser Erlös die anstehende­n Weihnachts­gehälter und das Tagesgesch­äft finanziere­n.

Verhandlun­g geht weiter

Um die fehlenden 140 Mio. Euro aufzutreib­en, will Steinhoff mit den Gläubigern weiterverh­andeln, betonte der Konzern am Donnerstag in einer Aussendung. Darin wies er erneut auf das laufend Verfahren durch die Wirtschaft­sprüfer von Price Waterhouse Cooper (PwC) hin, die die Unregelmäß­igkeiten in den Büchern abklopfen und eine neue Bilanz erstellen sollen. Man erwarte, in nächster Zeit alle Verbindlic­hkeiten einhalten zu können. Die Töchter sollen normal weiterarbe­iten – und auch hie und da wieder einzelne Vermögensw­erte versilbern.

Am 26. Jänner trifft die Geschäftsf­ührung in London mit Gläubigern zusammen. Das Treffen dürfte entscheide­nd sein, heißt es aus dem Unternehme­nsumfeld. (loan)

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