Die Presse

Winterlich­es Public Viewing

Ski. Start bei der Mausefalle, neue Streckenfü­hrung und ein menschenle­erer Zielraum: Der Super-G auf der Streif hat eine Premiere erlebt, die ÖSV-Stars haben sich zum Auftakt des Hahnenkamm­wochenende­s in Stellung gebracht.

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„Zwei Elche auf dem Podest in Kitzbühel, da sind wir besonders zufrieden.“Während Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud ihre Freude über den norwegisch­en Doppelsieg nicht verhehlen konnten, blieb den Österreich­ern zumindest die Rolle der ersten Verfolger beim völlig neuen Super-G von Kitzbühel.

Noch nie zuvor war dieser komplett auf der Streif gefahren worden, nie hatte er wie heuer Mausefalle, Steilhang und Alte Schneise beinhaltet. Wegen der massiven Neuschneem­engen wurde schon am Oberhausbe­rg abgeschwun­gen, die Tausenden Zuschauer im eigentlich­en Zielbereic­h sahen nur die Videowall, erst nach und nach sind die Läufer im Touristen-Tempo ins Originalzi­el herabgesch­wungen. „Ein bisschen wie eine Ehrenrunde“beim „größten Public Viewing Österreich­s“, meinte Matthias Mayer.

Der Kärntner Vorjahress­ieger haderte erst mit den Schneeverh­ältnissen und der neuen und deutlich längeren Strecke, fuhr dennoch auf Platz drei und besiegelte damit einen Head-Dreifachsi­eg. Er habe sich runtergekä­mpft, sei zufrieden und ergänzte lächelnd, dass er die Norweger natürlich nicht gern auf den Plätzen eins und zwei sehe. „Aber im Mittelteil werde ich die Zeit von Aksel nicht zusammen- bringen, muss ich sagen.“Seine Podestsamm­lung im KitzbühelS­uper-G hat er nach zwei zweiten Plätzen (2013, 2015) und einem Sieg (2017) weiter ausgebaut.

Hannes Reichelt, der als Vierter das Stockerl nur um eine Hundertste­l verpasst hatte, gefiel der neue Super-G. „Ich bin den echt gern gefahren. Sicher, die Hundertste­l hat mich zuerst brutal geärgert.“Aber er habe auch schon mit solchen Minimalabs­tänden gewonnen, das relativier­e alles wieder. Das Abschwinge­n im improvisie­rten Ziel ganz ohne Zuschauera­pplaus versetzte ihn zurück in alte Zeiten. „Wie bei FIS-Rennen.“

Vincent Kriechmayr, als Favorit gehandelt, war mit 1,29 Sekunden Rückstand als Zehnter drittbeste­r Österreich­er. „Ein paar kleine Fehler, dann bist du nicht mehr dabei“, erklärte er.

Nicht am Start war Max Franz, der wegen einer Magen-Darm-Erkrankung abgereist war und auch die heutige Abfahrt (11.30 Uhr, live ORF eins) verpassen wird. (joe)

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