Die Weltwirtschaft 2018: Es kann ein gutes Jahr werden
Die Wachstumsprognosen für heuer sind positiv. Freilich sind eine Reihe von Risken nicht außer Acht zu lassen.
Wichtige makroökonomische Indikatoren – Wachstum, Arbeitslosigkeit und Inflation – wiesen darauf hin, dass 2017 das beste Jahr für die US-Wirtschaft seit einem Jahrzehnt war. Auch die Weltwirtschaft erfreute sich eines kräftigen, synchronisierten Wachstums jenseits dessen, was allgemein erwartet worden war. Wird sich diese starke Entwicklung heuer aber fortsetzen? Die Antwort hängt von den geldpolitischen, fiskalischen, handelspolitischen und damit zusammenhängenden Strategien in den USA und in der ganzen Welt ab.
Noch ist schwierig, vorherzusehen, welche Vorschläge für politische Maßnahmen 2018 vorgelegt werden. In den USA, Frankreich und Großbritannien sind relativ neue Staats- und Regierungschefs am Werk; in Deutschland ringt man seit der Bundestagswahl im September 2017 noch immer um eine neue Regierung. Darüber hi- naus lassen große Veränderungen in wichtigen Entwicklungsländern wie Argentinien, Saudiarabien und Brasilien die Zukunftsaussichten noch ungewisser erscheinen.
Dennoch sollten wir auf das Beste hoffen. In erster Linie sollten wir darauf hoffen, dass das derzeit bei knapp unter vier Prozent liegende synchronisierte globale Wachstum anhält, wie vom IWF prognostiziert. Meine Prognose lautet, dass die globale Erholung zwar andauern wird, aber mit einer etwas geringeren Wachstumsrate von rund 3,5 Prozent. Die zwei offenkundigsten Risken bestehen einerseits in Europa, wo ein zyklischer Aufschwung ins Stocken geraten könnte; andererseits im Nahen und Mittleren Osten, wo sich die Konflikte erneut verschärfen könnten.
Zweitens ist zu hoffen, dass die US-Notenbank Fed unter Führung ihres neuen Vorsitzenden Jerome „Jay“Powell die Rückkehr zu geldpolitischer Normalisierung – so- wohl durch die Erhöhung des Leitzinses als auch durch die Schrumpfung ihrer aufgeblähten Bilanz – fortführen oder sogar beschleunigen wird. Und wir sollten hoffen, dass es die wirtschaftlichen Bedingungen anderen wichtigen Zentralbanken, vor allem der Europäischen Zentralbank, ermöglichen, diesem Beispiel zu folgen.
Drittens ist zu hoffen, dass das Steuerpaket der US-Republikaner seinen Versprechungen hinsichtlich höherer Investitionen, gesteigerter Produktion und Produktivität sowie höherer Löhne im nächsten Jahrzehnt gerecht wird. Hier erwarte ich, dass die Investitionen in den USA in den nächsten Jahren höher ausfallen werden. Das hängt freilich von vielen anderen Faktoren und nicht nur von der Höhe der Körperschaftsteuer ab. Aber das Steuerpaket wird doch Produktion, Produktivität und Löhne ankurbeln. Die Frage ist nicht, ob das geschieht, sondern wann.
Sollten die Gesetze nicht vor den Wahlen 2018 oder 2020