Rekordjahre: Gesucht ist, was gut und teuer ist
Kitzbühel. Während die Preise weiter steigen, eröffnet die Skischaukel neue Optionen.
Kitzbühel hat in Sachen Luxusimmobilien den Hattrick geschafft: Nach 2015 und 2016, die bereits als Rekordjahre in die Geschichte eingegangen sind, wurde jetzt auch 2017 als nochmaliges Rekordjahr mit weiteren Zuwächsen betitelt. Wie es scheint, gibt es bei den Immobilienpreisen in der Gamsstadt nur eine Richtung – und diese zeigt kontinuierlich nach oben. „Es ist gerade erst eine neue Statistik herausgekommen, die ausweist, dass 2017 das stärkste Jahr überhaupt war“, berichtet Makler Christian Krassnigg, Inhaber des gleichnamigen Immobilienunternehmens.
Und auch Manfred Hagsteiner von Hagsteiner Immobilien freut sich über das erneute Rekordgeschäft. Gesucht wird hier, was gut und teuer ist – und wenn es zu haben ist, wurde es im vergangenen Jahr auch gekauft. „Vor allem sehr hochpreisige Sachen gehen immer noch sehr gut“, berichtet Hagsteiner. „Erst kürzlich hat ein Grundstück für 13,5 Millionen Euro den Besitzer gewechselt.“Auch Liegenschaften, die schon länger auf dem Markt waren, haben 2017 einen Käufer gefunden, wie Marlies Muhr, Inhaberin von Marlies Muhr Immobilien, berichtet. „Gesucht werden derzeit vorwiegend die ganz teuren Sachen.“
Um in der Liga der ganz teuren Sachen mitzuspielen, braucht es die unterschiedlichsten Eigenschaften. Dazu gehöre beispielsweise ein unverbaubarer 360-Grad-Blick, und auch eine gute Nachbarschaft habe ihren Preis, wie Hagsteiner erklärt. „Beispielsweise in Aurach oder Kochau, wo Promis wie Peter Weck, Anne-Sophie Mutter oder Heidi Horten leben, erwähnt man als Makler schon, wer da nebenan wohnt, denn viele wollen gern unter ihresgleichen bleiben“, erzählt er. Viele schätzen dort auch private Securitydienste, die die ganze Nacht unterwegs sind, „was aus meiner Sicht nicht notwendig wäre, aber viele Kunden sind das nun einmal von daheim gewohnt“, so Hagsteiner. Auch Krassnigg kennt die Thematik und sieht ebenfalls keine Notwendigkeit, „aber manche haben dann einfach ein besseres Gefühl“. Dessen Verwirklichung sorgt manchmal für lustige Szenen, wie Hagsteiner lachend erzählt: „Da hat man dann auf der einen Seite die Kühe mit der Glocke und auf der anderen die Securitymänner.“
Auch der Blick hat seinen Preis: „Wenn man den Kaiser sieht, kostet das gleich 150.000 Euro mehr“, erläutert der Makler. Abgesehen davon gilt natürlich vor allem in Kitzbühel das alte Maklermantra „Lage, Lage, Lage“: „Wer am Hahnenkamm oder Sonnberg wohnen will, zahlt durchaus Liebhaberpreise“, weiß Muhr. Und diese dürften mittlerweile auch Käufern mit robusten Budgets eine Menge Liebe abverlangen, denn an seinen Einserlagen stehen die Preise in der Gamsstadt jenen am Graben kaum mehr nach. „Inzwischen sind wir bei 20.000 Euro pro Qua- dratmeter bei Luxuswohnungen, vor fünf Jahren lag die Obergrenze noch bei 15.000 bis 16.000 Euro“, sagt Krassnigg. „Da hat es noch einmal einen deutlichen Sprung gegeben.“Das gilt auch für die Grundstückspreise, wie Hagsteiner ergänzt: „Für den unbebauten Grund müssen 5000 bis 6000 Euro pro Quadratmeter kalkuliert werden.“
Preise, die der eingefleischte Kitzbühel-Fan auch wirklich zahlt, zumindest derjenige, der neben den Pisten auch das Nachtleben zu schätzen weiß. „Dazu trägt bei, dass Alkohol am Steuer immer mehr kontrolliert wird und die Parkplatzsituation zunehmend schwieriger wird“, nennt Krassnigg einige der Gründe für die konstant wachsende Popularität der Liegenschaften in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt. Für die Klientel,