Der „Vorstadtweiber“-Star
Neuzugang Murathan Muslu stiehlt als mysteriöser Krankenpfleger Milo allen anderen die Show.
Es
ist kein unbekanntes Phänomen. Obwohl manche TV-Serien nicht auf einen Charakter zugeschnitten sind, sondern auf mehrere gleichwertige Hauptfiguren setzen, entwickelt sich dennoch oft einer der Darsteller zum Star der Serie und überstrahlt nach und nach alle anderen. Beispiele dafür gibt es zuhauf. George Clooney in „Emergency Room“, Jennifer Aniston in „Friends“, Luke Perry in „Beverly Hills 90210“, Chris Noth in „Sex and the City“, Jaleel White in „Alle unter einem Dach“, Pamela Anderson in „Baywatch“, John Stamos in „Full House“, um nur einige zu nennen.
Diese Durchbrüche haben natürlich auch viel mit dem Identifikationspotenzial der jeweiligen Rollen, der Bildschirmpräsenz und dem allgemeinen Zeitgeist zu tun, aber zumeist sind diese Frauen und Männer nun einmal geborene Stars, die sich angesichts ihres Talents und ihrer Unverwechselbarkeit früher oder später durchsetzen mussten.
Ebendieses Phänomen zeichnet sich derzeit auch bei den „Vorstadtweibern“ab, die von Folge zu Folge zu Murathan-Muslu-Festspielen werden. Ist ja nicht zu glauben, wie charismatisch dieser Typ in seiner Rolle als undurchsichtiger Krankenpfleger Milo ist. In jeder Szene, in der er nicht zu sehen ist, wartet man darauf, dass er wieder zu sehen ist. Fast wie in „Das Schweigen der Lämmer“, als jeder nur auf die Auftritte von Anthony Hopkins gewartet hat. Was schon beachtlich ist, gehören doch auch die meisten anderen Darsteller der „Vorstadtweiber“zur Cr`eme de la Cr`eme der österreichischen Schauspielszene.
Umso klüger und weitsichtiger von Drehbuchautor Uli Bree,´ dass er Muslu eine Affäre mit Martina Ebm („Caro“) auf den Leib geschrieben hat, dem weiblichen Star der Serie. So heftig wie zwischen den beiden hat es seit Calista Flockhart und Gil Bellows in „Ally McBeal“nicht mehr geknistert. Und gefunkt und gekracht. Da wird man glatt zum Fan.