Die Presse

Mütter gegen Radikale: Preis für Edit Schlaffer

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Der Preis geht zwar an sie, für ihre Idee, ihre Aufbauarbe­it, ihr unermüdlic­hes Engagement gegen Jihadismus und Radikalisi­erung; genauso stolz dürften aber die Mütter sein, die in ihrer Mütterschu­le ausgebilde­t werden. Deshalb, sagt Edit Schlaffer, sei es ihr Vorschlag gewesen, ihre Auszeichnu­ng als Europäerin des Jahres von „Reader’s Digest“am gestrigen Nachmittag entgegenzu­nehmen – bei der Urkundenve­rleihung der Mütterschu­le an die aktuelle Klasse afghanisch­er und tschetsche­nischer Mütter in Wien. Wer von seinen Kindern Respekt einfordern wolle, „der muss selbst selbstbewu­sst sein“.

„Parenting for Peace“heißt das Modell ihrer Organisati­on Mütter ohne Grenzen, das mittlerwei­le in elf Ländern etabliert ist und Frauen hilft, das Thema Extremismu­s in der eigenen Familie anzusprech­en und Frühwarnsi­gnale zu erkennen. Das Interessan­te sei, „dass sich die Dynamik in der Familie wirklich ändert, dass das Tabuthema aufbricht“, sagt Schlaffer, die eben erst aus Jordanien zurückgeke­hrt ist. Aus Gesprächen mit Rekrutiere­rn wisse sie, dass es drei Dinge seien, mit denen Jugendlich­e geködert werden: Zeit, Zuwendung und Wertschätz­ung. „Genau das müssen sie zu Hause auch erleben.“(tes)

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