Nationalstadion? Nicht nur reden, sondern handeln
Wird der Denkmalschutz nicht gelöscht, bleibt das Happel-Oval ein Mahnmal.
Z u alt, zu klein, die leidige Laufbahn, keine Logen, Uralt-Technik – über das Happel-Stadion wurde schon so viel gelästert, aber von keinem Politiker oder Sportfunktionär etwas verändert. Sogar vor der Euro 2008 wurde so viel versprochen, bis auf den U-BahnAnschluss und eine „Neubemalung“, die der Öffentlichkeit als grandiose Adaptierung verkauft worden ist, nichts gehalten.
Stadien oder Multifunktionshallen dienen als Sightseeing-Hotspot, in Wahrheit sind sie Gütesiegel für Bewegung und Sportkultur. In Wien ist beides inexistent, beschämend toleriert von Regierung, Räten, Sekretären und Ministern – stets mit Ausreden ob zu hoher Kosten und des Denkmalschutzes. Es passt in Österreichs Sportbild: Bejammern der Ist-Zustände ist beliebter als jede Veränderung.
Wechselt die Regierung, erhält diese Misere prompt neuen Schwung. Nachfolger votieren für den Neubau, Studien befürworten es. Nur ist es zu billig, den Abriss des Prater-Mahnmals zu verlangen, ohne vorher den Sanktus des Denkmalschutzamtes zu haben.
Das ist Österreichs größtes Eigentor: Wer Sportstätten unter Denkmalschutz stellt, schließt Veränderung, Evolution und auch Erfolg – per Gesetz – aus.