Nicht selten, aber dennoch höchst umstritten
Manchmal haben Namen mit dem, was sie bezeichnen, nur wenig zu tun. Seltene Erden sind ein gutes Beispiel dafür – denn sie sind weder selten noch sind sie Erden; die Bezeichnung rührt aus grauen Vorzeiten der Chemie, als es schwierig war, die 17 Elemente, die in diese Gruppe fallen, zu trennen. Heute sind sie aus unserem Leben nicht wegzudenken, man benötigt sie für allerlei Hightechgerätschaften von Lasern bis hin zu Handyakkus. Abbauwürdige Lagerstätten sind allerdings sehr ungleich verteilt, Europa hat so gut wie keine, weshalb das Thema ein Politikum ersten Ranges ist. Das Buch der Wissenschaftshistorikerin Luitgard Marschall und der Umweltjournalistin Heike Holdinghausen – übrigens der zehnte Band der verdienstvollen Reihe „Stoffgeschichten“– liefert alle Fakten, um bei diesem wichtigen Thema mitreden zu können. (ku)