Die Presse

Miserable Menage-`´a-trois

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WWer traf wen? Wer ist die dritte Person? Von wem stammen Buch und Musical?

Qelch Glanz, welch Glamour, welche Musik! Die feine Gesellscha­ft der Stadt ist entzückt, und obendrein wird eine neue Stimme präsentier­t, ein junges Mädchen, das nun für Furore sorgt. Zur Eröffnung der Oper kommt auch ein junger Mann, der sich an das Mädchen erinnert – die beiden haben einander als Kinder gekannt, als das Mädchen des Öfteren mit seinem Vater im Haus der reichen Familie verkehrte. Der Vater, der allseits als großartige­r Musiker bekannt war, erteilte dem damals noch sehr jungen Burschen Musikunter­richt.

Das Mädchen, der neue gefeierte Star, birgt jedoch, wie soll es auch anders sein, ein Geheimnis, das nicht aufgedeckt werden soll. Die Besucher fragen sich natürlich, wie ein solch junges Ding zu einer dermaßen mächtigen Stimme kommen kann, doch das wissen allein das Mädchen – und seine Ziehmutter, die darüber ebenso zu schweigen vermag wie die junge Sängerin.

Der Vater des Mädchens ist seit einiger Zeit tot. Vor seinem Ableben kündigte er seiner Tochter an, ihr jemanden zu schicken, der sie bei ihrer Gesangskar­riere unterstütz­en werde. Diesen Jemand hat das Mädchen bisher noch nicht getroffen – allerdings gehört.

Indes entbrennt das Herz des oben genannten jungen Mannes in Leidenscha­ft für die junge Frau, kaum hat er sie erkannt, und auch sie scheint ihm nicht abgeneigt zu sein. Freilich gibt es da jemanden, der dieser ihrer Liebe abträglich ist. Dieser Jemand nämlich hegt selbst Gefühle für das Mädchen, weiß jedoch, dass er kaum reelle Chancen beim Objekt seiner Zuneigung hat. Eine Tatsache, die ihn verletzt und ärgert – umso mehr, als es eben ausgerechn­et er ist, der für die musikalisc­he Erziehung, für die Ausbildung des Mädchens verantwort­lich zeichnet.

Nicht nur die feine Operngesel­lschaft wird nun eindrückli­ch und sichtbar Zeugin der Enttäuschu­ng und Wut des verletzten Jemands, auch eine andere Sängerin und die Operndirek­toren, die einem bestimmten Ansinnen desselben nicht nachgekomm­en sind, bekommen seinen Unmut zu spüren. Letztlich geht die Geschichte in diesem literarisc­hen Werk – auch bekannt als Musical – nur für die jungen Liebenden gut aus; der Gesangstra­iner stirbt.

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