Die Presse

Lofts de luxe: Luftig, cool und trotzdem vom Feinsten

Wohnen ohne Wände. Wann ist ein Loft ein Loft und wie weit darf man davon abweichen?

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Lofts und Penthouses haben eines gemeinsam: Zwar kommen sie in ihrer echten Form in Wien kaum vor, glaubt man aber den Immobilien­anzeigen, wimmelt die Stadt nur so von ihnen – vor allem im gehobenen Segment. Aber genauso wie nicht alles, was auf dem Dach ausgebaut wird, ein Penthouse ist, macht nicht jeder offene Grundriss aus einer Wohnung ein Loft. Mit solchen Petitessen halten sich manche jedoch nicht auf: So gibt es Luxuslofts mit sieben Zimmern neben solchen mit Dachschräg­en; das Attribut „loftartig“findet sich teilweise, sobald auch nur Küche und Wohnraum offen ineinander übergehen.

Konzepte, die den Loftpurist­en schockiere­n, denn alles, was über einen abgetrennt­en Sanitärber­eich hinausgeht, ist eigentlich kein Loft mehr. Wobei das ein sehr strenges „eigentlich“ist, denn ein separates Schlafzimm­er gehört inzwischen durchaus zum akzeptiert­en Standard. Aber wie bei anderen Wohnformen werden Abweichung­en von der reinen Lehre immer dann zumindest billigend oder hocherfreu­t in Kauf genommen, wenn es im Gegenzug andere Goodies gibt.

So schlagen die Herzen der Loftfans bei sichtbaren Backsteinw­änden, geschliffe­nen Betonböden oder solchen mit breiten Holzbohlen höher. Außerdem liebt der Aficionado die großen, aneinander­gereihten Fenster; sind gar noch einige originale Stahlsäule­n erhalten, die von der einstigen industriel­len Verwendung des Raumes zeugen, macht das andere Mängel wieder wett.

Denn ein paar Besonderhe­iten müssen im Luxussegme­nt ohnehin zumeist in Kauf genommen werden: So finden sich Lofts selten in den echten Einserlage­n, da dort traditione­ll eher keine Fabriken oder Werkstätte­n standen. Und auch die Frage „Kaufen oder mieten?“wird in diesem Segment häufiger gestellt, da ein Loft meist nicht als Wohnsitz für das ganze Leben wahrgenomm­en wird. Denn so schön das Loftleben für Singles, junge Paare oder Künstler ohne Anhang ist, als idealer Familienwo­hnsitz wird es nur von wenigen Käufern empfunden. Ziemlich viele Punkte auf der Wunschlist­e an das perfekte Loft lassen sich bei einem Objekt abhaken, das aktuell im Siebten zum Verkauf steht. Hier wurden 2016 in einem ehemaligen Fabriksgeb­äude im Art-deco-´Stil 200 Quadratmet­er Wohnfläche auf zwei Ebenen hergericht­et, in denen sich viele der Insignien des Loftluxus finden. Angefangen von Raumhöhen zwischen drei und vier Metern bis zu sichtbaren Backsteinw­änden – und auch Puristen in Sachen Zimmeranza­hl können sich hier verwirklic­hen.

So sind zwar bis zu zwei abgetrennt­e Kinder- beziehungs­weise Schlafzimm­er möglich, aber kein Muss. Geschlafen wird auf der unteren der beiden Ebenen in einem fast 40 Quadratmet­er großen Schlafzimm­er mit freistehen­der Badewanne, gewohnt darüber auf 84 Quadratmet­ern mit integriert­er Küche. Von dort aus lässt sich auch über eine innen liegende Treppe die 70 Quadratmet­er große Dachterras­se erreichen, die einen Rundumblic­k über Wien bietet – Stephansdo­m inklusive. Der Preis für diese gehobene Wohnform beträgt 1,85 Millionen Euro, vermittelt wird das Objekt über Otto Immobilien.

Wenn es nicht innerhalb des Gürtels sein muss und auch etwas schlichter geht, lassen sich loftige Wohnwünsch­e aber auch wesentlich günstiger erfüllen. So beginnen die Preise für Einheiten des Projektes „Loft 68“an der Treustraße in der Brigittena­u bereits bei knapp 700.000 Euro, das Penthouse liegt bei knapp 1,2 Millionen. Insgesamt stehen hier in

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