Rechtspolitisch auf einem Holzweg
Juden angedichtet werden und ohne die es auch niemals einen Antisemitismus gäbe. Immer noch glauben unzählige Menschen daran, dass „die Juden anders sind“, im Aussehen wie auch in ihren angeborenen Eigenschaften.
Immer noch geistert das Bild herum „von den geldgierigen, in manchen Bereichen überbegabten, mächtigen, unehrlichen Juden“, vieles Relikte des religiös bedingten Antijudaismus, den die Kirchen über Jahrhunderte verbreiteten. Erschwerend kommt der virulente, uralte muslimische Judenhass hinzu, der noch weit schlimmer ist als der derzeitige Antisemitismus unter Christen.
Um hier endlich ein Umdenken zu bewirken, müsste eine ehrliche, schonungslose Diskussion über den judenfeindlichen Istzustand in Österreich und Europa stattfinden. Nur an der Oberfläche zu kratzen, den Holocaust zu verurteilen, Gedenktage abzuhalten oder einzelne Burschenschaften zu verbieten, ist zu wenig. „,Luftwuchteln‘ und braune Ausrutscher“, Gastkommentar von Johannes Sääf, 31. 1. Auch wenn man die einschlägigen, grundlegenden Arbeiten Adolf Julius Merkls nicht kennen sollte, sind doch nicht nur bei österreichischen Juristen die beiden