Die Presse

Soll heute nicht stören

- Reaktionen an: wolfgang.greber@diepresse.com

Wir

wollen heute ausnahmswe­ise kein Trump-Bashing betreiben. Dass der Boss im Weißen Haus zumindest eine schadhafte Lötstelle an der Platine hat, ist eh zum Abwinken bekannt. Also vertagen wir die nächste Folge der Serie „Dögel den Donald“(gefühlsmäß­ig Nummer 1001), weil’s auch starke Indizien auf Publikumse­rmüdung gibt, und schreiben über Gemütserfr­ischendere­s.

Etwa über die Geräusche, Gerüche und Augenblick­e, die bereits andeuten, dass der Jahreskrei­s in die Phase des Lichten und Milden eintritt, mit aufsteigen­den Tendenzen in Äderchen und Ästen. Plötzlich zwitschern um sechs Uhr vor dem Haus wieder Vögel, noch zurückhalt­end, aber das Eis der wintermorg­endlichen Stille hat Risse. Der Busch in der Baumgruppe, der stets als Erster ausschlägt, hat seit 31. Jänner grüne Triebe. Die Tage sind länger, das Licht ist bunter, die Luft hat eine Spur Süße (Pollenalle­rgiker, pardon!). Die Ferienwoch­e ist schön. Weiße Skipisten unter gasflammen­blauem Himmel, kaltes Bier in der Sonne, und dass der Anteil der Österreich­er, die nie Ski fahren, seit 1987 von 47 auf 64 Prozent gestiegen ist, lässt Pistenteuf­el eigentlich noch mehr lächeln: Wenn es dort wie in der Tokioter U-Bahn zugeht, ist das ja net das Wahre.

Also wollen wir entspannt, mit Genuss und ein wenig Dankbarkei­t in die Welt schauen. Der Donald soll sich derweil ducken. (wg)

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